Staatssekretärin Plakolm: "Zivildienst als Türöffner für das Ehrenamt

Präsentation der aktuellen Zahlen zum Zivildienst in Österreich

Bei einer Pressekonferenz präsentierte Staatssekretärin Claudia Plakolm die aktuellen Zahlen zum Zivildienst für das dritte Quartal 2024. Von Jänner bis September wurden insgesamt 10.163 Zivildiener verschiedenen Einrichtungen in Österreich zugewiesen – eine Steigerung um 1,3% im Vergleich zum Vorjahr. Die Bedarfsdeckung liegt bei 88,2%, was über dem Wert des Vergleichszeitraums von 2023 (86,4%) liegt.

"Der Zivildienst in Österreich bringt Stabilität – das zeigen auch die konstant positiven Zahlen im dritten Quartal", betonte Plakolm. Besonders hob sie hervor, dass der Zivildienst jungen Menschen die Tür zu ehrenamtlichem Engagement öffne: "Bei 36% der jungen Männer, die Zivildienst geleistet haben, ist die Bereitschaft gestiegen, sich in ihrer Zivildiensteinrichtung oder in anderen Hilfsorganisationen ehrenamtlich zu engagieren." Diese Entwicklung sei ein wertvoller Beitrag zur Stärkung des Ehrenamts in Österreich.

Verleihung der Auszeichnung "Zivildiener des Jahres" und Hilfe bei Hochwassereinsätzen

Ein besonderes Highlight war für Plakolm die Verleihung der Auszeichnung "Zivildiener des Jahres 2024", aus der der Tiroler David Rohrmoser als Bundessieger hervorging. Rohrmoser, der seinen Dienst im St. Josefsheim in Brixlegg leistete, verdiente sich aufgrund seiner herausragenden Arbeit den Spitznamen "Seniorenflüsterer". "Die Verleihung hat einmal mehr gezeigt, welche Gänsehaut-Momente der Zivildienst bei den jungen Männern hervorrufen kann", so Plakolm.

Darüber hinaus erinnerte die Staatssekretärin an die Hochwasserkatastrophe im September, bei der Zivildiener in betroffenen Regionen rasch zur Stelle waren. "Dort, wo sie selbst betroffen waren, wurden sie selbstverständlich sofort vom Dienst freigestellt, um zu helfen. Es ist beeindruckend, wie groß der Zusammenhalt war, und dafür möchte ich mich herzlich bei allen Zivildienern und Einrichtungen bedanken", fügte sie hinzu.

Vielfältige Einsatzgebiete des Zivildienstes

Mit 41% bleibt das Rettungswesen das größte und beliebteste Einsatzgebiet, gefolgt von der Sozial- und Behindertenhilfe (25%) sowie der Altenbetreuung (12%). Diese Verteilung zeige, wie wichtig die Rolle der Zivildiener in Österreichs Sozial- und Gesundheitssystem ist: "Diese jungen Männer leisten unverzichtbare Arbeit in diesen Bereichen und wir sind stolz auf ihren Einsatz", erklärte Plakolm.

Zivildiensterklärungen auf Vor-Pandemie-Niveau

Die Zahl der Zivildiensterklärungen hat sich 2024 wieder auf das Vor-Pandemie-Niveau eingependelt. Bis Ende September gaben 11.538 junge Männer ihre Erklärung für den Zivildienst ab – etwa 10% weniger als im Vorjahr. Plakolm führte dies auf die Nachholungen von den während der Pandemie verschobenen Stellungen in den Jahren nach der Pandemie zurück: "Dieser Rückgang war zu erwarten, da wir den pandemiebedingten Stau nun abgearbeitet haben."

Bilder von diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.