Gewalt gegen Frauen: Europarat lobt Österreich im Gewaltschutz

Raab: "Viele Maßnahmen gegen Gewalt gegen Frauen"

Die Expertengruppe des Europarates für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (GREVIO) hat am 10. September ihren zweiten Evaluierungsbericht zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in Österreich veröffentlicht. In diesem wird unter anderem die Verdreifachung des Budgets der Frauensektion, die Ausfinanzierung der Gewaltschutzzentren und die Förderung der Frauen- und Mädchenberatungsstellen begrüßt.

"Es ist schön zu sehen, dass die zahlreichen Maßnahmen, die wir die letzten 5 Jahre im Gewaltschutz gesetzt haben, auch international anerkannt werden. Jede Frau und jedes Kind in Österreich soll frei von Gewalt leben können. Der diesjährige Bericht der Expertengruppe für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt hat viele Maßnahmen, die Österreich in den letzten Jahren gesetzt hat, lobend erwähnt. So haben wir beispielsweise das Frauenbudget in den letzten Jahren auf 33,6 Millionen Euro mehr als verdreifacht. Ein Großteil der Mittel wird für den Gewaltschutz eingesetzt. Außerdem haben wir die Gewaltschutzzentren ausfinanziert und in jedem politischen Bezirk eine Frauen- und Mädchenberatungsstelle eingesetzt sowie deren Förderungen seit 2019 um insgesamt 153 Prozent angehoben", zeigt sich Frauenministerin Susanne Raab über die Anerkennungen des Evaluierungsberichts erfreut.

Zweiter Evaluierungsbericht durch GREVIO

GREVIO steht für "Group of Experts on action against violence against women and domestic violence" und überprüft die Einhaltung der Istanbul-Konvention, die in Österreich im Jahr 2014 in Kraft getreten ist. Die Konvention ist das erste völkerrechtlich verbindliche Instrument zur umfassenden Bekämpfung aller Formen von Gewalt an Frauen in Europa. Neben den budgetären Maßnahmen wird durch die Expertengruppe auch die wiederholte Durchführung von Informations- und Gewaltschutzmaßnahmen anerkannt, wodurch die Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen verstärkt bekannt gemacht werden. Die Frauenministerin spricht GREVIO und dem Europarat ihren Dank für die wertvolle Arbeit und ihre Bemühungen, die Standards im Kampf gegen Gewalt an Frauen zu heben, aus und betont: "Wir nehmen die verpflichtenden Umsetzungen im Sinne der Istanbul-Konvention in Österreich sehr ernst. Das sieht man an den vielen Maßnahmen, die in den letzten Jahren von der Bundesregierung gesetzt wurden."

Österreichweite Gewaltschutzstrategie

Zu all den gesetzten Maßnahmen wurde erst im Juli dieses Jahres die österreichweite Gewaltschutzstrategie vorgestellt, denn für ein flächendeckendes Gewaltschutzsystem bedarf es unterschiedlicher Maßnahmen von verschiedenen Akteurinnen und Akteuren, von der Prävention im Bildungsbereich, in den Frauenberatungsstellen, bei der Männerarbeit bis hin zu Polizei, Justiz, den Gewaltschutzzentren und Opfereinrichtungen.

"Um allen Gewaltschutzmaßnahmen ein gemeinsames Dach zu geben, haben wir monatelang mit unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren zusammengearbeitet und die Gewaltschutzstrategie aufgebaut. Mehr als 200 Vertreterinnen und Vertreter aus den relevanten Organisationen waren eingebunden. Mit der Strategie ist ein besserer Austausch und eine bessere Gesamtbetrachtung im Gewaltschutz möglich", so Raab abschließend.

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Istanbul-Konvention Gewalt gegen Frauen