Staatssekretärin Plakolm: Know-how der Kinderschutzorganisationen im Online-Bereich stärken
Bundeskanzleramt startet 2024 eigene Kinderschutz-Fachstelle gegen sexuelle Gewalt
"Was mit Kindesmissbrauch in der analogen Welt enden kann, beginnt oftmals mit sexueller Gewalt und Belästigung in den sozialen Medien und über Messenger-Dienste. Mit der neuen Fachstelle mit eigenem Online-Schwerpunkt werden wir das Know-how der bestehenden Kinderschutzorganisationen im digitalen Bereich stärken", hielt Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm in einer Stellungnahme zur geplanten Einrichtung einer Fachstelle im Bundeskanzleramt fest. Laut einer Studie von Rat auf Draht/SOS Kinderdorf (2018) haben 27 Prozent der Jugendlichen in Österreich zwischen 11 und 18 Jahren schon einmal sexuelle Gewalt oder Belästigung im Internet erlebt. Mädchen sind dabei dreimal so häufig betroffen wie Burschen. Sexuelle Gewalt gegen Jugendliche hat also häufig einen Online-Bezug.
Das Angebot der Fachstelle, die auf Kinderschutz und sexuelle Gewalt in der digitalen Welt spezialisiert sein wird, richtet sich an Kinderschutzorganisationen, Jugendarbeiterinnen und -arbeiter sowie Pädagoginnen und Pädagogen. Sie soll unter anderem Fortbildungen im Online-Bereich und Unterstützung bei der Berücksichtigung von Digitalisierung bei Kinderschutzkonzepten anbieten, für Vernetzung und Bereitstellung von Inhalten und Fachinformationen sorgen sowie laufend fachliche Anfragen beantworten.
Geplanter Start der neuen Fachstelle, die vom Bundeskanzleramt (Abteilung Jugendpolitik) finanziert wird, ist 2024. Für die technische Verwirklichung sorgt das Österreichische Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT), ein gemeinnütziger Verein, der unter anderem die Initiative Saferinternet.at umsetzt.
"Ich bin froh, dass wir mit Saferinternet.at renommierte Partner an Bord haben, die ihre Erfahrungen an der Schnittstelle zwischen Jugendarbeit und der digitalen Welt über die neue Fachstelle an die Kinderschutzorganisationen weitertragen", so Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm abschließend.