Österreich und Vereinigte Arabische Emirate vereinbaren Wasserstoffallianz
Kronprinz von Abu Dhabi, Mohamed bin Zayed Al Nahyan, auf Wien-Besuch – "Strategische Partnerschaft" umfasst auch internationale Zusammenarbeit
Anlässlich des Besuchs des Kronprinzen von Abu Dhabi, Mohammed bin Zayed al Nahyan, bei Bundeskanzler Sebastian Kurz wurde heute eine strategische Partnerschaft zwischen den beiden Ländern vereinbart. Außenminister Schallenberg und der emiratische Minister für Industrie und Technologie, Sultan Al Jaber, unterzeichneten jeweils diese politische Absichtserklärung mit dem Ziel einer vertieften Zusammenarbeit. Bundeskanzler Sebastian Kurz dazu: "Ich freue mich, dass wir im Rahmen des ersten Besuchs des Kronprinzen in Österreich diese engen bilateralen Beziehungen aufwerten können. Zudem sind die Emirate ein Land, das für Innovation steht und stark auf Zukunftstechnologien setzt, auch im Bereich Erneuerbarer Energien und Nachhaltigkeit. Das heutige Abkommen ist richtungsweisend und wird unserer ausgezeichneten Zusammenarbeit neue Dynamik verleihen."
Die Strategische Partnerschaft wird rechtzeitig vor der Expo in Dubai unterzeichnet, bei der Österreich prominent vertreten sein wird. Neben der Kooperation zu Wirtschaft, Energie und Handel, zu Kultur und Bildung sowie in der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie wollen die beiden Länder auch den Dialog zu außenpolitischen Themen vertiefen. "Es ist aus österreichischer Sicht besonders erfreulich, dass die Vereinigten Arabische Emirate (VAE) im Vorjahr diplomatische Beziehungen mit Israel, einem anderen strategischen Partner Österreichs, normalisiert haben. Das ist ein bedeutender Schritt zu mehr Frieden und Sicherheit in einer volatilen Weltregion", so Außenminister Alexander Schallenberg.
"Die Emirate sind unser wichtigster Wirtschaftspartner im Nahen und Mittleren Osten. Aufgrund ihrer geografischen Lage sind die VAE für österreichische Unternehmen der ideale Standort, um neue Märkte zu erobern. Schon jetzt sind zahlreiche Betriebe aus Österreich vor Ort aktiv und dabei gibt es viele Erfolgsgeschichten. Wir wollen die Position der Vereinigten Arabischen Emirate als größter österreichischer Handelspartner in der Golfregion mit dieser Strategischen Partnerschaft weiter ausbauen und festigen," so Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck.
Kernpunkt der heute vereinbarten Partnerschaft ist eine engere Zusammenarbeit im Bereich Wasserstoff. Beide Länder beabsichtigen, ihre Leitbetriebe zu einer österreichisch-emiratischen Wasserstoffallianz zusammenzuführen. "Mit den Vereinigten Arabischen Emiraten verbindet uns eine mehr als 25 Jahre alte Energiepartnerschaft, die vor allem von der gemeinsamen Eigentümerschaft an der OMV getragen wird. Diese Partnerschaft wollen wir auf Wasserstoff ausweiten. Ich habe daher Finanzminister Gernot Blümel gebeten, nach Möglichkeiten zu suchen, eine solche bilaterale Allianz bestehend aus den Spitzenbetrieben der österreichischen und der emiratischen Industrie aufzubauen", verweist Bundeskanzler Kurz auf die langjährigen guten wirtschaftlichen Verbindungen beider Länder.
Der globale Wettbewerb um den Zugang zu Wasserstoff hat bereits voll eingesetzt und wird ein wesentlicher Faktor für die künftige Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Österreich sein. Finanzminister Gernot Blümel war Anfang Juli daher bereits in den VAE und hat im Rahmen seines Besuchs erste Gespräche zur Wasserstoffallianz geführt. "Wir wollen die Zusammenarbeit beider Länder in diesem wichtigen Zukunftsfeld stärken und einen konkreten Rahmen schaffen, um bei Finanzierung, Forschung, Umsetzung und Handel gemeinsame Schritte zu setzen. Unser Know-How im Erdgashandel macht uns zu aussichtsreichen Kandidaten im internationalen Wasserstoffhandel. Das in Österreich gebündelte technologische Wissen ist ein Vorteil, den wir in eine solche Allianz einbringen können", so Blümel.
Auch Themen, wie der Schutz der Menschenrechte oder der Kampf gegen Extremismus und Terrorismus werden im Rahmen des von beiden Ministern geführten Kooperationsausschusses, der die Umsetzung sicherstellen soll, behandelt. Dabei bekennen sich beide Länder in dem Dokument zu den Vereinten Nationen und einer regelbasierten internationalen Ordnung. Die COVID-19-Krise hat einmal mehr die Wichtigkeit internationaler Zusammenarbeit verdeutlicht. Österreich will daher mit einer Reihe ausgewählter Länder vertiefte Partnerschaften entwickeln, neben den VAE auch mit Australien, Costa Rica, Israel, Neuseeland, Norwegen, Südkorea und Uruguay. Mit der Schweiz wurde bereits vor wenigen Wochen eine Partnerschaft unterzeichnet.
Bilder von diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.