Bundeskanzler Sebastian Kurz: "Gleichstellung zwischen Frauen und Männern ist ein Grundwert, der nicht verhandelbar ist"
"Generation Equality Forum" in Paris – 2 Millionen Euro zusätzlich für Bildungsprogramme für Frauen und Mädchen
"Es ist wichtig, dass wir für die Gleichstellung von Frauen und Männern kämpfen. Das ist ein nicht verhandelbarer Grundwert, der aber nicht in allen Teilen der Welt eine Selbstverständlichkeit ist. Daher wollen wir als Republik Österreich auch international einen Beitrag leisten und tun das, indem wir unsere Hilfe für Bildungsangebote für Frauen und Mädchen in Syrien und im Libanon ausbauen. Wir nehmen hier 2 Millionen Euro zusätzlich in die Hand, um Frauen und Mädchen auf dem Bildungsweg in diesen Ländern zu unterstützen", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz beim "Generation Equality Forum" in Paris, das er auf Einladung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron am Mittwoch besucht hatte. Ziel des Gipfels ist der weltweite Kampf für die Gleichstellung von Mann und Frau.
Der österreichische Regierungschef hielt darüber hinaus fest, dass es aber auch in liberalen Demokratien wie Österreich und Frankreich sowie auch anderen notwendig sei, sich für das Thema Gleichstellung einzusetzen: "Es ist viel erreicht worden, aber gerade wenn wir uns das Thema Gewalt an Frauen anschauen, gibt es noch viel zu tun." Viel zu oft würden Gewaltverbrechen an Frauen und Mädchen verübt. Zudem bestünde auch das Problem, dass immer wieder Gedankengut aus anderen Kulturkreisen nach Europa und nach Österreich importiert werde, das Frauen und Mädchen diskriminiere: "Dass Frauen und Mädchen weniger wert sind, dass Frauen anders behandelt werden können als Männer, das ist etwas, wogegen in unseren liberalen Demokratien, aber auch weltweit, angekämpft werden muss", so Sebastian Kurz.
Österreich stellt insgesamt 8 Millionen Euro bereit
Im Ministerrat beschloss die Bundesregierung, weitere Mittel in der Höhe von insgesamt 8 Millionen Euro für die humanitäre Hilfe in Syrien, Jordanien und im Libanon bereit zu stellen. Dabei erhält der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen UNFPA eine Million Euro für medizinische Versorgung und Akuthilfe bei Fällen von Gewalt. Die Einheit der Vereinten Nationen für Gleichstellung UN Women und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF werden mit einer Million Euro für die Bildung von Frauen und Mädchen im Libanon unterstützt.
"Generation Equality Forum"
Das "Generation Equality Forum" ist ein globales Treffen zur Gleichstellung der Geschlechter, das von UN-Frauen einberufen und von den Regierungen Mexikos und Frankreichs in Partnerschaft mit der Jugend und der Zivilgesellschaft gemeinsam veranstaltet wird. Das Forum wurde im März in Mexiko-Stadt gestartet und endet mit dem Gipfel in Paris vom 30. Juni bis 2. Juli 2021. Dabei sollen konkrete Maßnahmen auf den Weg gebracht werden, die sofortige und unumkehrbare Fortschritte auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter erzielen.
Eröffnet wurde das Forum von den Ko-Gastgebern, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel Lépez Obrador, sowie von UN-Generalsekretär Antonio Guterres und der Organisatorin des Forums, Phumzile Mlambo-Ngcuka, Exekutivdirektorin der UN-Frauen. Zu den Eröffnungsrednerinnen gehörten unter anderem die Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten, Kamala Harris, die Präsidentin Kenias, Uhuru Kenyatta, die Nobelpreisträgerin Nadia Murad, die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und die tunesische Feministin Aya Chebbi.
Bilder von diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.