Edtstadler zu Antisemitismus-Studie des Parlaments: Kampf gegen Antisemitismus aktueller denn je
Studie belegt Zusammenhang zwischen Verschwörungsmythen und Antisemitismus
"Die heute präsentierte Antisemitismus-Studie 2020 des Parlaments ist ein weiterer wichtiger Beitrag in unserem gemeinsamen Kampf gegen Antisemitismus. Wer Antisemitismus effektiv bekämpfen will, der muss vor allem wissen, woher dieser kommt. Dieser Frage geht diese Studie ausführlich nach und nimmt dabei insbesondere Bezug auf aktuelle Entwicklungen. Ich danke dem österreichischen Parlament und allen voran dem Präsidenten des Nationalrates, Wolfgang Sobotka, für diese Initiative und bin froh, mit ihm einen starken und engagierten Partner im Kampf gegen Antisemitismus an meiner Seite zu wissen", sagt Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler am Freitag.
Die Studie des Parlaments belege eine Gefahr, vor der auch Expertinnen und Experten immer wieder warnen, erklärt Edtstadler: "Jüdinnen und Juden sind sehr oft Ziel von Verschwörungsmythen und werden darin immer wieder zu Sündenböcken gemacht. Es zeigt sich, dass Verschwörungsmythen und Antisemitismus eng zusammenhängen. Beides gibt es seit Jahrhunderten und beides ist brandgefährlich und führt häufig zu Eskalation und Gewalt. Aktuell erleben wir das beispielsweise bei den Corona-Demonstrationen, wo es immer wieder zu Übergriffen auf Polizistinnen und Polizisten sowie Journalistinnen und Journalisten kommt und zuletzt auch Reichsfahnen und "Judensterne" zu sehen und "Sieg Heil"-Rufe zu hören waren. Derartige Vorfälle sind aufs Schärfste zu verurteilen und absolut inakzeptabel."
Diese Entwicklungen würden auch zeigen, dass der Kampf gegen den Antisemitismus aktueller denn je ist, so Edtstadler. Mit der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus hat die Bundesregierung daher bereits Anfang des Jahres einen 38-Punkte-Plan mit Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung, Sicherheit, Justiz, Integration und Zivilgesellschaft vorgestellt, mit denen derartigen Tendenzen entgegengewirkt werden soll. Die Europäische Kommission hat der österreichischen Nationalen Strategie Vorbildwirkung für ganz Europa attestiert.