Frauenministerin Raab: Equal-Pay-Gütesiegel soll vorbildliche Unternehmen auszeichnen
Bundesministerinnen Schramböck und Raab präsentieren neues Gütesiegel "equalitA": "Frauenförderung ist auch Mehrwert für Unternehmen"
"Ich freue mich, dass wir im Vorfeld des Weltfrauentages am 8. März mit dem neuen Equal-Pay-Gütesiegel ein wichtiges Zeichen für Gleichstellung setzen können. Wir haben zwar in Österreich schon viel zur besseren Gleichstellung von Frauen und Männern erreicht, aber es bleibt auch noch vieles zu tun, wie etwa beim Thema Einkommensschere", sagte Frauenministerin Susanne Raab bei der Vorstellung des Equal-Pay-Gütesiegels gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. Bei der Pressekonferenz im Wirtschaftsministerium sprachen auch Elisabeth Stadler, CEO der Vienna Insurance Group, und Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG, über die Bedeutung von Maßnahmen zur Frauenförderung in Unternehmen.
Die Frauen- und Integrationsministerin betonte, dass in der Frauenförderung die Zusammenarbeit mit Unternehmen ein wichtiges Element sei, um gesamtgesellschaftlich erfolgreich zu sein. Raab: "Wir haben uns im Regierungsprogramm darauf geeinigt, dass wir Unternehmen vor den Vorhang holen möchten, die Frauen in besonderem Maße fördern. Das Equal-Pay-Siegel ist hier eine wichtige Maßnahme zur Förderung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und ein entscheidender Schritt in Richtung der Gleichstellung von Frauen und Männern in Österreich. Denn als Frauenministerin ist für mich klar: Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit muss eine Selbstverständlichkeit sein." Es sei wichtig, dass Frauen in allen Branchen und auch in Führungspositionen präsent seien.
Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, bekräftigte: "Frauenpolitik ist Wirtschaftspolitik. Als Wirtschaftsministerin und aus der Wirtschaft kommend ist es mir ein großes Anliegen, dass wir das Potenzial, das wir in Österreich haben, nutzen. Dazu gehört auch, dass wir nicht auf das Potenzial von 50 Prozent unserer Bevölkerung verzichten. Daher freut es mich, dass wir mit unserem Equal-Pay-Gütesiegel Unternehmen vor den Vorhang holen, die innerbetriebliche Frauenförderung leben und in ihrer Unternehmenskultur verankert haben. In diesem Sinne freue ich mich auf die Teilnahme von möglichst vielen Unternehmen aller Größen und Branchen und lade alle herzlich ein, sich mit ihrem Betrieb zu beteiligen."
Große Lohnunterschiede in Österreich
Österreich zählt zu den EU-Ländern mit dem größten Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern. Vor allem im MINT-Bereich ist es notwendig, Frauen berufliche Perspektiven in Zukunftsberufen aufzuzeigen und Maßnahmen zu ergreifen, um sie innerbetrieblich zu fördern und den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen. Damit wird zur beruflichen Gleichstellung beider Geschlechter beigetragen. Um diese Ziele zu erreichen, wurde im Regierungsprogramm die Einführung des eines Equal-Pay-Siegels für Unternehmen vereinbart, das nun durch das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort durch "equalitA" umgesetzt wird. Mit "equalitA", dem Gütesiegel für innerbetriebliche Frauenförderung, sollen Unternehmen ausgezeichnet werden, die aktiv an der Gleichstellung von Frauen und Männern arbeiten oder besonders gleichstellungsorientiert agieren.
Das Gütesiegel
Mittels eines standardisierten Analyse- und Bewertungsprozesses soll die Qualität der innerbetrieblichen Frauenförderungsbemühungen gemessen werden. Inhaltliche Kriterien – je nach Größe der Unternehmen – wie die Repräsentanz von Frauen in Unternehmensbereichen und die Führung oder Gehaltsentscheidungen, sowie Leistungsbewertung oder Maßnahmen zur Einkommenstransparenz, entscheiden über die Zuerkennung des Gütesiegels. Unternehmen, die das Gütesiegel erhalten, werden im Herbst 2020 bei einer Gala ausgezeichnet.