Schätze an Wissen und Traditionen: 10 Jahre immaterielles Kulturerbe in Österreich
Schallenberg: "Eindrucksvoller Reichtum, den es zu fördern gilt"
Heute vor genau 10 Jahren hat Österreich das Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes unterzeichnet. Mit der Umsetzung der Inhalte wurde die Österreichische UNESCO-Kommission beauftragt. Die Bandbreite des lebendigen Kulturerbes in Österreich ist groß: Der Bogen spannt sich von der Blattgoldherstellung, der Schmiedekunst, dem Salzburger Marionettentheater, der Rieselbewässerung im Tiroler Oberland bis zu den Bräuchen der Berg- und Hüttenleute an der Steirischen Eisenstraße.
"10 Jahre immaterielles Kulturerbe in Österreich ist der Blick auf eine Erfolgsgeschichte: Die rund 100 gelisteten Elemente im Nationalen Verzeichnis sind Zeugnis eines eindrucksvollen Reichtums kultureller Ausdrucksformen in Österreich, den es zu fördern und zu nützen gilt", so Bundesminister Alexander Schallenberg. Durch den Brand von Notre Dame in diesem Frühjahr wurde beispielsweise das handwerkliche Können der österreichischen Dombauhütten einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. "Mit der über mehrere Generationen gewachsenen Erfahrung und der Kreativität der Traditionsträger haben wir auch beeindruckende internationale Erfolge gefeiert", so der Bundesminister.
"Durch die Sichtbarmachung von bislang oft im Verborgenen existierender Bräuche und Praktiken entstand und entsteht ein neues Verständnis für regionale Besonderheiten und alte Handwerkstechniken. Durch die Listung im Nationalen Verzeichnis wird das Bewusstsein in der Öffentlichkeit und unter den Trägern sehr gestärkt", ergänzt Sabine Haag, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission.
Das Nationale Verzeichnis für immaterielles Kulturerbe wurde im Jahr 2010 von der Österreichischen UNESCO-Kommission eröffnet und listet mittlerweile 117 Elemente. Dieses Erfolgsprojekt dokumentiert die große Vielfalt an lebendigem Kulturerbe in Österreich und gilt international als Vorbild.
Internationale Erfolge
5 Elemente sind auf der internationalen Repräsentativen UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit gelistet: Das Wissen im Umgang mit Lawinengefahr, die Handwerktechnik des Blaudrucks, die Falknerei, der Imster Schemenlauf sowie die Hohe Schule und Klassische Reitkunst der Spanischen Hofreitschule. Weiters wurden im Jahr 2016 3 österreichische Handwerkszentren in das internationale UNESCO-Register guter Praxisbeispiele für die Erhaltung des immateriellen Kulturerbes aufgenommen: Der Werkraum Bregenzerwald, das Textile Zentrum Haslach und das Hand.Werk.Haus Salzkammergut. Alle 3 Initiativen setzen regional-spezifische Maßnahmen zur Erhaltung und kreativen Weitergabe von traditionellem Handwerk.
Handwerksstudie / ORF III Sendereihe
Zu den Erfolgen zählen weiters die gemeinsam von Bundeskanzleramt, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie der Wirtschaftskammer Österreich beauftragte Studie "Traditionelles Handwerk als immaterielles Kulturerbe und Wirtschaftsfaktor", die Etablierung des Dokumentationszentrums "Traditionelle und komplementäre Heilmethoden in Österreich" sowie die anlässlich des Jubiläumsjahres präsentierte Good-Practice Sammlung. Ab Herbst 2019 berichtet ORF III in einer zehnteiligen Sendereihe über das immaterielle Kulturerbe in Österreich.
Rückfragehinweis:
Claudia Türtscher
Presse Bundesminister Mag. Alexander Schallenberg
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E-Mail: claudia.tuertscher@bka.gv.at