Bundeskanzlerin Bierlein in Alpbach: Die globalen Nachhaltigkeitsziele sind ein zivilisatorischer Fortschritt
Europäisches Forum Alpbach diskutiert die Förderung der UN-Nachhaltigkeitsziele in Europa
"Die globalen Nachhaltigkeitsziele sind ein zivilisatorischer Fortschritt", so Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein beim Europäischen Forum Alpbach 2019. In ihren einleitenden Worten zur Breakout Session über die Förderung der UN-Nachhaltigkeitsziele in Europa betonte die Bundeskanzlerin: "Die Tatsache, dass es sie gibt, beweist, dass wir als Menschen und als Wertegemeinschaft dazulernen. Die Ziele geben Milliarden Menschen Hoffnung und Perspektive für ein besseres Leben." Dabei solle nicht unerwähnt bleiben, dass sich die Lebensumstände vieler Menschen in den letzten Jahrzehnten spürbar verbessert haben. Nun sei jedoch angesichts der herrschenden globalen Ungleichheit "ein kollektives Umdenken von den Industriestaaten ebenso wie von weniger entwickelten Ländern" erforderlich.
Österreich im Spitzenfeld bei Umsetzung der Entwicklungsziele
Österreich sei zwar ein kleines Land, habe aber eine starke Stimme. "Wir sind in multilateralen Fragen aus Überzeugung Mitgestalter. Bei der Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen liegen wir im Spitzenfeld, auf Platz 5 im globalen Vergleich", so die Bundeskanzlerin. Ein wesentlicher Schritt für Österreich sei auch der erste freiwillige Bericht zur Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele, der im Sommer 2020 im Rahmen des Hochrangigen Politischen Forums der Vereinten Nationen in New York präsentiert werde. "Es gilt darzustellen, welche konkreten Maßnahmen und Projekte in unserem Land auf den Weg gebracht wurden, und es gibt durchaus einiges vorzuweisen."
Konsequente Transformation beginnt bei uns selbst
Dennoch sei all das, was bereits geschehe, nicht genug. "Wir müssen schlichtweg mehr machen. Wenn wir tatsächlich eine bessere Welt anstreben, dann brauchen wir eine echte, konsequente Transformation und die beginnt in den Köpfen der Menschen, bei jedem einzelnen von uns", betonte Bierlein. Der Prozess der Bewusstseinsbildung müsse fortgesetzt und an einer bestmöglichen Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele gearbeitet werden. Das Forum Alpbach leiste zu dieser Diskussion einen wertvollen Beitrag und biete eine ideale Plattform, um von anderen zu lernen.
Abschließend rief die Bundeskanzlerin zu globalem, kollektivem Denken und regional angepasstem Handeln auf: "Nachhaltige Lösungen leben von belastbaren Partnerschaften. Gerade jungen Menschen kommt dabei eine besondere Verantwortung zu, multilateral zu denken und zu leben, sich nicht in Feindbilder hineintreiben zu lassen und sich die Offenheit für Gegenargumente zu bewahren. Wir müssen miteinander leben, nicht gegeneinander."