Bundesregierung erweitert die Mangelberufsliste und reformiert die Rot-Weiß-Rot-Karte
Zügig gegen Fachkräftemangel handeln
"Österreich braucht dort, wo Schlüsselarbeitskräfte fehlen, qualifizierte Zuwanderung. Es braucht daher nationale Maßnahmen, wie unsere Fachkräfteoffensive und die digitale Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern. Wir müssen aber auch international um die besten Köpfe werben, das geht aber nur mit einem modernen und praktikablen Rahmen", so Bundeskanzler Sebastian Kurz und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck.
Fachkräftemangel in Österreich
Österreich befindet sich in einer Hochkonjunktur-Phase. Viele Studien bestätigen aber, dass es einen eklatanten Fachkräftemangel gibt. Dadurch hat Österreich im Vergleich mit anderen Ländern einen massiven Wettbewerbs-Nachteil, denn Unternehmen expandieren und investieren eher dort, wo sie auch die notwendigen Fachkräfte und qualifiziertes Personal haben.
"Die Bundesregierung setzt daher im Bildungsbereich aktiv Maßnahmen, um mehr Fachkräfte in Österreich auszubilden. Da diese Initiativen jedoch eher mittel- bis langfristige Effekte haben, ist es wichtig, den Fachkräftemangel durch qualifizierte Zuwanderung zu bekämpfen", so Sebastian Kurz.
Reform Rot-Weiß-Rot-Karte
Das zentrale Instrument für qualifizierte Migration nach Österreich ist die Rot-Weiß-Rot-Karte, die 2011 ins Leben gerufen wurde. Pro Jahr wurden im Schnitt rund 2 000 RWR-Karten vergeben. Die Beantragung und Erteilung der Rot-Weiß-Rot-Karte war bisher mit vielen bürokratischen Hürden verbunden, was sich jetzt ändern soll. Die Rot-Weiß-Rot-Karte wird modernisiert und entbürokratisiert, eine Reform soll bis Ende des Jahres umgesetzt werden.
Mit der Entbürokratisierung und Modernisierung der Rot-Weiß-Rot-Karte orientiert sich die Bundesregierung an den Bedürfnissen der Wirtschaft. "Start-ups, klein- und mittelständische Unternehmen sowie Leitbetriebe haben in der Vergangenheit über zu komplizierte Abläufe geklagt. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Regionalisierung der Mangelberufsliste. Die Anforderungen der Wirtschaft sind nicht überall gleich. Daher können wir nicht zulassen, dass Wien das Bild verfälscht und den Bedarf für alle Bundesländer definiert", so Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck.
Fachkräftemangel in Österreichs Tourismuswirtschaft
Insbesondere in der österreichischen Tourismuswirtschaft ist der Mangel an Fachkräften schon zu einem ernsten Problem geworden. Die Ausweitung einer bundesweiten Mangelberufsliste ist daher ein wichtiger Schritt zur Besetzung der freien Stellen. Als Ergänzung dazu dienen die regionalen Plätze, um zusätzliche Spitzen abzudecken. "Unsere Tourismusbetriebe sind für die österreichische Wirtschaft und die Wertschöpfung im Land unverzichtbar, sie sind ein Teil der heimischen Erfolgsgeschichte. Die Bundesregierung hat den Handlungsbedarf beim Fachkräftemangel erkannt und zügig gehandelt. Ich bin froh, dass wir diese Lösung gemeinsam so rasch zustande gebracht haben", so Tourismusministerin Elisabeth Köstinger.
"Österreich benötigt Fachkräfte, denn diese sichern die Wettbewerbsfähigkeit und die Lebensqualität. Unser Ziel ist, dass Firmen vermehrt in den Standort Österreich investieren, weil die notwendigen Fachkräfte vorhanden sind. Auch die Rot-weiß-Rot Karte wird dahingehend reformiert", so Sozialministerin Beate Hartinger-Klein.
"Wir brauchen qualifizierte Zuwanderer nur dort, wo es nicht ausreichend qualifizierte österreichische Arbeitskräfte gibt. Alleine daran orientiert sich die Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte", so Innenminister Herbert Kickl abschließend.