Jahr 1683
Auf dem Weg zur Großmacht: das Bündnis zwischen Jan Sobieski und Leopold I.
In großer politischer und militärischer Bedrängnis schloss Kaiser Leopold I. mit dem polnischen König Jan III. Sobieski im Frühjahr 1683 unter päpstlicher Vermittlung ein militärisches Bündnis ab. Schon im Juli 1683 stand ein mächtiges osmanisches Heer unter Großwesir Kara Mustafa vor Wien. Gerade noch rechtzeitig konnte ein Entsatzheer herangeführt werden, das sich aus polnischen, habsburgischen und Reichstruppen zusammensetzte und unter dem Oberbefehl des polnischen Königs stand.
Die osmanischen Belagerungstruppen wurden am 12. September 1683 vor Wien entscheidend besiegt. Damit war eine Trendwende von europäischer Dimension eingeleitet. Nach zwei Jahrhunderten, in denen die Heere des Sultans eine latente Bedrohung für Mitteleuropa dargestellt hatten, konnten die habsburgischen Kaiser schrittweise die von ihnen beanspruchten Gebiete in Ungarn und am Balkan zurückgewinnen. Der Aufstieg der Habsburgermonarchie zur europäischen Großmacht begann.