Bundeskanzler Nehammer: "Religion soll verbinden und nicht spalten"
Round-Table mit Vertretern der Kirchen und Religionsgemeinschaften im Bundeskanzleramt
Am Dienstag haben Bundeskanzler Karl Nehammer und Kultusministerin Susanne Raab Vertreter der Kirchen und Religionsgemeinschaften zu einem gemeinsamen Austausch ins Kanzleramt eingeladen. Neben Karl Nehammer und Susanne Raab haben Erzbischof Franz Lackner, Bischof Michael Chalupka, Metropolit Arsenios Kardamakis, Präsident Ümit Vural und Präsident Oskar Deutsch an dem Treffen teilgenommen. Zentrale Themen des Austausches waren die Intensivierung der Zusammenarbeit, der gesellschaftliche Zusammenhalt besonders in schwierigen Zeiten und das gute Miteinander der Kirchen und Religionsgesellschaften, das eine wichtige Vorbildwirkung im Dialog der Religionen und Menschen hat. Weiters waren der gemeinsame Kampf gegen Antisemitismus, der Schutz religiöser Minderheiten – insbesondere die vermehrte Verfolgung von Christinnen und Christen weltweit –sowie das gemeinsame Vorgehen gegen Extremismus und Parallelgesellschaften Thema.
Einsatz für ein friedliches und sicheres religiöses Miteinander
Bundeskanzler Karl Nehammer betonte: "Religion soll immer etwas Verbindendes und nichts Spaltendes sein. Genau deshalb danke ich den hohen Geistlichkeiten, dass sie alle gemeinsam der Einladung ins Bundeskanzleramt gefolgt sind. Ein regelmäßiger Austausch und ein friedvolles Miteinander sind mir wichtig. Der Glaube gibt den Menschen Halt, aber einige sehen ihn leider als Anlass für Hass – das lehne ich in aller Deutlichkeit ab. Wir müssen gemeinsam alles tun, um Extremismus und Terror zu verhindern. Die Religion darf nicht von extremistischen Ideologien missbraucht werden – dagegen stehen wir mit aller Entschlossenheit ein. Wir sind eine pluralistische Gesellschaft und kämpfen gemeinsam gegen diesen Hass und für die Demokratie."
Alle Teilnehmer des Round-Tables waren sich einig, dass sich die Kirchen und Religionsgesellschaften in Österreich weiterhin für ein friedliches und sicheres religiöses Miteinander einsetzen werden. Es müsse allen Gläubigen, insbesondere Jüdinnen und Juden in Österreich, möglich sein, ohne Angst ihren Glauben auszuüben, gemeinsam Messen und Veranstaltungen zu feiern und religiöse Zeichen in der Öffentlichkeit zu tragen. Der Anstieg religionsfeindlicher und vor allem antisemitischer Vorfälle im letzten Jahr auch in Österreich werde mit großer Sorge wahrgenommen – und jede einzelne Tat werde auf das Schärfste verurteilt. Man habe sich daher geeinigt, gerade im Bereich des interreligiösen Dialogs und der Religionsfreiheit, in Zukunft verstärkt zusammenzuarbeiten.
Abschließend drückte Kultusministerin Susanne Raab den Teilnehmern ihren Dank aus: "Ich bedanke mich bei den Vertretern der Kirchen und Religionsgemeinschaften für den konstruktiven und wertschätzenden Austausch. Gerade in schwierigen Zeiten ist die Religion für viele Menschen ein verbindendes Element und spendet Kraft. Glaube bedeutet auch, Verantwortung für unsere Mitmenschen zu übernehmen und für andere da zu sein. Jegliche Form von Antisemitismus sowie Hass und Hetze aufgrund der Religionszugehörigkeit haben keinen Platz."
Bilder von diesem Termin sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.