Bundeskanzler Schallenberg: Beistand und Unterstützung für Opfer der Terrornacht von Wien
Offizielles Österreich gedenkt Terroropfern in der Ruprechtskirche
"Der 2. November 2020 ist jener Tag, an dem der Terror auch in Österreich seine brutale Fratze gezeigt hat. Die Ideologie des islamistischen Fundamentalismus lehnt unsere Lebensweise zutiefst und hasserfüllt ab", betonte Bundeskanzler Alexander Schallenberg beim Gedenken an die Opfer des Terroranschlags vom 2. November 2020. Es handle sich um ein Datum, das für diejenigen, denen ein Familienmitglied, ein Freund, eine Freundin oder ein geliebter Mitmensch brutal entrissen worden sei, nie wieder indifferent sein werde. "Wir können uns kaum ausmalen, was die Angehörigen der Opfer im vergangenen Jahr durchlitten haben. Ihnen gilt unser Mitgefühl sowie die Verpflichtung, beizustehen und zu unterstützen, wo immer wir können", so der österreichische Regierungschef bei der Gedenkveranstaltung in der Wiener Ruprechtskirche, bei der das offizielle Österreich auch all jener gedachte, die durch den Anschlag zum Teil schwer verletzt wurden oder darunter noch heute psychisch oder physisch leiden.
"Wir erinnern uns aber auch daran, dass unsere Gesellschaft in dieser entscheidenden Stunde zusammengehalten hat, als Menschen einander Schutz und Obdach gewährt haben. Und wir denken an die beherzten Rettungskräfte sowie an unsere mutigen Polizistinnen und Polizisten. So niederträchtig die Tat des Terroristen war, so menschlich war der Einsatz all derer, die in dieser Stunde geholfen haben", hielt der Bundeskanzler fest. Im Namen der Toleranz werde man sich das Recht vorbehalten, die Intoleranz nicht zu tolerieren, egal woher die Radikalisierung komme.
Hass, Intoleranz und Extremismus haben keinen Platz in unserer Gesellschaft
"All jenen, die Hass und Zwietracht zu säen versuchen, muss klar sein, dass sie die volle Härte des Gesetzes spüren werden. Hass, Intoleranz und Extremismus haben in unserer offenen, pluralistischen Gesellschaft keinen Platz. Wir werden aufgrund von Anschlägen Einzelner nicht ganze Gruppen oder Religionsgemeinschaften ausschließen", erläuterte Alexander Schallenberg. "Es darf und wird dem Terrorismus nicht gelingen, uns zu spalten und die Grundlagen unserer freien Gesellschaft zu unterminieren. Damit Täter und Gleichgesinnte keine Chance haben, ist es unsere Verpflichtung, sich gemeinsam dem Hass in all seinen Formen entgegenzustellen. Für die unschuldigen Opfer des 2. November und ihre Familien, für unsere Republik Österreich, in der alle Menschen in Sicherheit, Freiheit und Würde leben können", so der Bundeskanzler abschließend.
An dieser Gedenkfeier in der Wiener Innenstadt nahmen unter anderem Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und der Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn, teil. Die musikalische Umrahmung erfolgte durch Musikerinnen der Gruppe "Weil ma glaubn". Sie probten damals, in der Stunde des Anschlages vor einem Jahr, in der Ruprechtskirche. Nur wenige Meter davon entfernt war der Attentäter von den Einsatzkräften der Polizei erschossen worden. 17 Jugendliche hatten sich an diesem Abend in der Ruprechtskirche zu einem Gebetsabend versammelt. Sie entgingen dem Attentäter, indem sie die Lichter löschten und das Eingangstor versperrten, als die ersten Schüsse fielen.
Bilder von der Gedenkveranstaltung sind über das Fotoservice des Bundeskanzleramts kostenfrei abrufbar.