Edtstadler zu Internationalem Holocaust-Gedenktag: Unsere Vision ist eine Gesellschaft frei von Antisemitismus
Kanzleramtsministerin: "Heute nicht nur Tag des Gedenkens, sondern auch Tag der Mahnung"
"Heute vor 76 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit. An diesem Tag gedenken wir den Millionen vom NS-Unrechtsregime ermordeten jüdischen Frauen, Männern und Kindern und vielen anderen Opfern. Den heutigen Tag begehen wir jedoch nicht nur als einen Tag des Gedenkens, sondern auch als einen Tag der Mahnung. Die Zeit des Nationalsozialismus hat gezeigt, wie schnell Worte zu Taten werden können und dass es nur ein kleiner Schritt von Hass und Hetze zu Verfolgung und Gewalt ist", sagt Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler anlässlich des 76. Internationalen Holocaust-Gedenktages.
Österreich habe im Kampf gegen den Antisemitismus eine besondere historische Verantwortung, so Edtstadler. Mit der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus, die letzte Woche präsentiert und heute im Ministerrat beschlossen wurde, wolle man dieser Verantwortung nachkommen: "Unsere Vision ist eine Gesellschaft frei von Antisemitismus. Bereits seit Jahrzehnten leisten staatliche und zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure großartige Arbeit in diesem Bereich. Die Koordinierung der 38 konkreten Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung, Sicherheit, Justiz, Integration und Gesamtgesellschaft wird durch eine eigens dafür eingerichtete Stabstelle im Bundeskanzleramt sichergestellt."
Abschließend hält Edtstadler fest: "Ziel der Bundesregierung ist es, langfristige Perspektiven für ein sicheres, prosperierendes jüdisches Leben als selbstverständlichen Teil unserer Gesellschaft zu schaffen. Mit der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus und dem Österreichisch-Jüdischen Kulturerbe-Gesetz (ÖJKG) kommen wir diesem Ziel einen großen Schritt näher. Klar ist aber auch, dass es sich dabei um einen lebendigen Prozess handelt, der laufend evaluiert und an neue Gegebenheiten angepasst werden muss."