Bekanntgabe der Preisträgerinnen und Preisträger der Outstanding Artist Awards 2019
Bundesminister Schallenberg: "Outstanding Artist Awards als Ausdruck der Wertschätzung der Republik für die Kunstschaffenden"
Die Preisträgerinnen und Preisträger der Outstanding Artist Awards 2019 stehen fest. Heuer erfolgt die Vergabe in 10 Kategorien an folgende Kunstschaffende: Toni Schmale (Bildende Kunst), Georg Petermichl (Künstlerische Fotografie), das Ensemble PHACE (Musik), Ingrid Lang (Darstellende Kunst), Bernhard Strobel (Literatur) sowie der Verein Ubermorgen – Hans Bernhard und Elisabeth Haas – im Bereich Medienkunst. In der Sparte Film erhalten Ruth Kaaserer (Dokumentarfilm) und Hannes Böck (Innovativer Film) den Outstanding Artist Award. Weiters werden der Verein Heart of Noise aus Tirol (Kulturinitiativen) sowie House Of The Very Island's – Karin Krapfenbauer und Markus Pires-Mata – in der Kategorie Experimentelles Modedesign ausgezeichnet.
"Die heuer ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich sowohl auf provokante als auch auf subtile Art und Weise mit der Frage der Verortung des Individuums in einer Zeit, in der das Individuelle immer mehr verschwindet. Die Frage der Identität und Identifizierbarkeit ist für sie ein bestimmendes Momentum in der künstlerischen Reflexion", so Bundesminister Schallenberg, der diese Fragen auch als zentral für die Politik bezeichnete. "Preise sind nicht nur ein wesentlicher Teil der österreichischen Kunstförderung, sie sind darüber hinaus Ausdruck der Wertschätzung der Republik für die Kunstschaffenden und sollen sie ermutigen, ihren künstlerischen Weg konsequent weiter zu gehen", so der Kunstminister abschließend.
Die Outstanding Artist Awards werden jährlich an Künstlerinnen und Künstler der jüngeren und mittleren Generation für herausragende Leistungen vergeben. Generell werden Kunstschaffende ausgezeichnet, die bereits ein aussagekräftiges Oeuvre vorweisen können und deren Arbeiten von künstlerisch überregionaler Bedeutung sind. Die Preise sind jeweils mit 10 000 Euro dotiert. Die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger erfolgt durch unabhängige Expertenjurys, eine Bewerbung ist nicht möglich.
Die feierliche Überreichung der Preise findet am 6. Dezember 2019 im Bundeskanzleramt statt.
Toni Schmale, Bildende Kunst
Geboren 1980 in Hamburg, lebt und arbeitet als bildende Künstlerin in Wien. 2003-2009 Studium der Medienkunst an der Akademie der Bildenden Künste Leipzig bei Helmut Mark und Joachim Blank, 2009-2013 Studium der Performativen Kunst und Performativen Skulptur an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Carola Dertnig und Monica Bonvicini. 2011 Birgit-Jürgenssen-Preis; 2013 Preis der Akademie der Bildenden Künste Wien.
Ingrid Lang, Darstellende Kunst
Geboren 1976, lebt und arbeitet in Wien. 1994-1995 Studium der Theaterwissenschaft in Wien, 1997-2001 Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn-Bartholdy" in Leipzig. Die gelernte Schauspielerin ist seit der Spielzeit 2017/18 mitverantwortlich für die künstlerische Leitung des Theaters Nestroyhof Hamakom. Für ihr Regiedebüt "In weiter Ferne" von Caryl Churchill gab es 2016 eine Nestroy-Nominierung in der Kategorie Beste Off-Produktion.
Ruth Kaaserer, Dokumentarfilm
Geboren 1972, wuchs in München auf und studierte Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Von 2002 bis 2008 lebte sie in Chicago und New York. In den USA entstand auch ihr erster abendfüllender Dokumentarfilm "Tough Cookies". Ihr Dokumentarfilm "Gwendolyn" über die Gewichtheberin und pensionierte Assyriologin Gwendolyn Leick aus London wurde mehrfach ausgezeichnet und lief auf zahlreichen Festivals.
Hannes Böck, Innovativer Film
Geboren 1974, lebt in Wien und arbeitet als Kameramann, Schnittmeister sowie Bildbearbeiter. 1994-1996 Ausbildung zum Fotografen, 1997-2003 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien, Meisterklasse Renée Green, 1998-1999 Studium an der Hochschule der Künste Berlin, Klasse für experimentelle Filmgestaltung bei Heinz Emigholz. 2005 Diplom an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Marina Gržinić. Im Feld des innovativen Films ist Hannes Böck nicht wegzudenken, genauso wenig wie seine einfühlsame Art, sich in unterschiedlichste künstlerische Prozesse hineinzudenken.
House of the Very Island’s (Karin Krapfenbauer und Markus Pires-Mata), Experimentelles Modedesign
Seit der Gründung nimmt House of the Very Island’s eine Vorreiterrolle in der österreichischen Modeszene ein, der das Label durch Fokussierung auf die Themen Nachhaltigkeit und Geschlechteridentitäten als auch durch seine kollaborative interdisziplinäre Arbeitspraxis gerecht wird. Seit 2008 arbeiten Karin Krapfenbauer und Markus Pires-Mata (ehemals Hausleitner) als Team und zeigen ihre Kollektionen zweimal jährlich in Paris, Mailand, New York und Tokio im Kontext der Menswear. Kennzeichnend für House of the Very Island’s ist die Verbindung klassischer europäischer Herrenschneiderei und Silhouetten zeitgenössischer globaler Alltagskleidung zu einem tailored Street Style.
Heart of Noise, Kulturinitiativen
Heart of Noise ist ein Verein zur Förderung zeitgenössischer Musik und Medienkunst. Seit 2011 wird mit dem gleichnamigen Festival in Tirol eine Aufführungsbasis für die aktuelle Avantgarde der lokalen und nationalen Szene mit hochwertiger internationaler Besetzung geschaffen, wie es in anderen österreichischen Städten längst selbstverständlich ist. Im Mittelpunkt des Festivals stehen junge Kunst und junge Musikkultur, Medienkunst und digitale Kunst, VJ-Kunst und DJ-Culture.
Georg Petermichl, Künstlerische Fotografie
Geboren 1980 in Linz, lebt und arbeitet in Wien. Studium der Publizistik und Kommunikationswissenschaft bis 2007 an der Universität Wien; Studien an der Akademie der bildenden Künste Wien, Klasse für Kunst und Fotografie (bei Eva Schlegel und Matthias Herrmann) sowie an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Antwerpen bis 2010; seit 2005 künstlerische Zusammenarbeit mit Martin Sulzbacher.
Bernhard Strobel, Literatur
Geboren 1982 in Wien, lebt in Neusiedl am See. Studium der Germanistik und Skandinavistik an der Universität Wien. Autor und Übersetzer aus dem Norwegischen. 2007 publizierte er seinen ersten Erzählungsband, dem 2 weitere folgten. Sein erster Roman erschien 2018; Strobel erhielt diverse Preise und Auszeichnungen.
Ubermorgen – Hans Bernhard und Elisabeth Haas, Medienkunst
Ubermorgen ist ein schweizerisch-österreichisch-amerikanisches Künstlerduo, das 1995 von Elisabeth Haas (Lizvlx), geboren 1973, und Hans Bernhard, geb. 1971, gegründet wurde und von Wien aus agiert. Ubermorgen hat sich der Tradition der Konzeptkunst, dem Wiener Aktionismus und dem Dadaismus untergeordnet. Ihr vielseitiges künstlerisches Werk fokussiert online und offline auf Internet Art / Net.Art, Installation, Videokunst, Fotografie, Software Art und Performance.
PHACE – Ensemble für Neue Musik, Musik
Das Ensemble PHACE zählt inzwischen zu den renommierten Ensembles Österreichs – sowohl im kammermusikalischen wie auch im musiktheatralischen Bereich. Seit der Gründung 1991 als ensemble on_line durch den Dirigenten und Komponisten Simeon Pironkoff und nach einem Relaunch 2010 unter dem Namen PHACE hat das Ensemble mehr als 200 Werke uraufgeführt und viele davon auf zahlreichen Tonträgern veröffentlicht. Offenheit, Neugier zum Experiment und höchster künstlerischer Anspruch sind die Triebfedern des zehnköpfigen Ensembles, das regelmäßig durch Musikerinnen, Musikern und Gästen aus den verschiedensten Kunstdisziplinen erweitert wird.
Rückfragehinweis:
Claudia Türtscher
Presse Bundesminister Mag. Alexander Schallenberg
Telefon: +43 1 531 15-20 20 62
E-Mail: claudia.tuertscher@bka.gv.at