EU-Fakten: Starkes Europa
Für ein wettbewerbsfähiges, vernetztes und wirtschaftlich starkes Europa!
Grenzenloses Telefonieren und Surfen in der gesamten EU. Das macht die EU-Roaming-Verordnung möglich, egal, ob geschäftlich unterwegs oder im Urlaub. Vor 15 Jahren kostete zum Beispiel das Versenden von einem Megabyte Daten noch gut und gerne 4 Euro und die Telefonrechnung konnte das Urlaubsbudget einer Familie gleich einmal mit 200 Euro belasten. Heute bezahlen Sie innerhalb der EU den gleichen Tarif wie zuhause. Dank der EU-Roaming-Verordnung gehören horrende Telefonrechnungen nach Aufenthalten im EU-Ausland der Vergangenheit an, und die Urlaubsfotos kommen quasi gratis an.
Roaming-Verordnung: Verlängerung bis 2032, Verbesserung bei Qualität
Der Euro feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Jubiläum als offizielles Buchgeld in Österreich und 10 weiteren Ländern der EU! Buchgeld ist jenes Geld, das aus Guthaben bei Banken in den Büchern steht. Seit 1999 ist der Euro nicht nur ein Symbol für wirtschaftliche Stabilität, sondern auch für die tiefe Verbindung und Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten der Union.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Diesen Grundsatz will die EU für Frauen und Männer durch neue EU-Vorschriften zur Lohntransparenz stärken. Mit der 2023 beschlossenen EU-Richtlinie müssen Unternehmen – mit über 150, zu einem späteren Zeitpunkt mit über 100 Beschäftigten – Informationen über die von ihnen gezahlten Löhne veröffentlichen. Wenn das geschlechtsspezifische Lohngefälle bei ihnen 5 Prozent übersteigt, müssen die Firmen konkrete Maßnahmen ergreifen. Die Richtlinie enthält auch Bestimmungen über die Entschädigung bei Lohndiskriminierung und Sanktionen bei Verstößen. Die neuen Vorschriften zur Lohntransparenz sollen dazu beitragen, Lohndiskriminierung am Arbeitsplatz zu bekämpfen und das in der EU nach wie vor bestehende geschlechtsspezifische Lohn- und Pensionsgefälle zu verringern.
Weniger Abhängigkeit von China und den USA. Mit dem "European Chips Act" hat die EU einen wichtigen Schritt in Richtung technologischer Unabhängigkeit gesetzt. Dieses Gesetz zielt darauf ab, die Produktion und Innovation von Halbleitern in Europa zu stärken. Das Ziel: Die Verdopplung des Weltmarktanteils der EU bei der Produktion von Computerchips bis 2030 auf 20 Prozent. Die Förderung der Chip-Industrie schafft Arbeitsplätze und trägt so zu einer dynamischen Wirtschaft bei. Zusätzlich wird Europa weniger anfällig für Lieferengpässe und externe Einflüsse. Halbleiter, auch als "Chips" bekannt, sind die Herzstücke unserer Elektronik. Vom Smartphone bis zum Auto stecken sie überall drin.
"European Chips Act": Europäisches Chip-Gesetz in Kraft getreten
Mehr Wohlstand durch engere Zusammenarbeit – und das für 115 Millionen Menschen vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer. Die EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR) verbindet 14 Länder – 9 EU-Mitgliedstaaten und 5 Beitrittskandidaten – entlang des Donauraums in ihrem Streben nach gemeinsamen Lösungen für Herausforderungen und Anliegen wie Umweltschutz, Migration und Wirtschaftswachstum. Durch grenzüberschreitende Kooperationen entstehen nicht nur Chancen für Unternehmen, sondern auch nachhaltige Projekte in Bereichen wie Mobilität, Tourismus und Kultur.
Österreich hat im Zeitraum von 1. November 2023 bis 31. Dezember 2024 den Vorsitz in der EU-Strategie für den Donauraum inne. Unter dem Motto "Transformation gestalten, Chancen schaffen: Ein wohlhabender, widerstandsfähiger und sicherer Donauraum" setzt sich der österreichische EUSDR-Vorsitz für neue Handelswege, kulturellen Austausch und den Schutz einzigartiger Ökosysteme ein.
Österreichischer Vorsitz in der EU-Strategie für den Donauraum (Englisch)
Für eine starke globale Rolle der EU. Dazu trägt der seit 1. Jänner 1993 existierende europäische Binnenmarkt maßgeblich bei, zählt er doch zu den größten Errungenschaften der Europäischen Union. Für das Funktionieren des Binnenmarktes sind "4 Freiheiten" grundlegend: Freiheit des Personen-, des Waren-, des Dienstleistungs- und des Kapitalverkehrs. Dadurch wird der Handel zwischen Unternehmen gestärkt und gleichzeitig das Leben der Bürgerinnen und Bürger erheblich erleichtert. Das bringt konkrete Vorteile: Verbraucherinnen und Verbraucher müssen keine Zollgebühren bezahlen, wenn sie Waren aus anderen EU-Ländern bestellen; einheitliche Qualitätsstandards und Normen sorgen für sichere Produkte; die EU-Bürgerinnen und EU-Bürger können in anderen EU-Mitgliedstaaten studieren, eine Ausbildung absolvieren oder arbeiten.
Zum europäischen Binnenmarkt gehören die 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen, Island und Liechtenstein (über den Europäischen Wirtschaftsraum). Die Schweiz hat (über bilaterale Abkommen) teilweise Zugang zum europäischen Binnenmarkt. Mit rund 447 Millionen Bürgerinnen und Bürgern, 23 Millionen Unternehmen und 15 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung (BIP) ist er der weltweit größte integrierte Binnenmarkt. Das macht die EU neben China und den Vereinigten Staaten (USA) zu einem der 3 größten Akteure im internationalen Handel.
Sich EU-weit vernetzen und von Profis lernen. Genau das bietet die Initiative "Erasmus für Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer" ("Erasmus for Young Entrepreneurs", kurz EYE). Gründungsinteressierte oder Personen, die in den 3 Jahren zuvor ein eigenes Unternehmen gegründet haben, können 1 bis 6 Monate in einen der 27 EU-Mitgliedstaaten oder in ein Partnerland des Programms reisen und dort in einem kleinen beziehungsweise mittleren Unternehmen (KMU) arbeiten. Die EU unterstützt Reise und Unterhalt unter bestimmten Voraussetzungen mit einem finanziellen Zuschuss in Höhe von bis zu 1.100 Euro pro Monat – abhängig vom Aufenthaltsland. Die Vermittlung zwischen den Jungunternehmerinnen und Jungunternehmern sowie den gastgebenden Unternehmen erfolgt mit Hilfe regionaler und nationaler Wirtschaftsorganisationen. Bewerbungen sind laufend möglich; eine Altersgrenze für die Teilnahme am Programm gibt es nicht.
Die Ziele? Neues Know-how erlernen, Horizonte erweitern und einen Einblick in verschiedene Märkte erhalten. Davon profitieren beide Seiten: "Erasmus für Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer" ermöglicht interkulturellen Austausch, den Aufbau eines internationalen Netzwerks und einen einzigartigen Wissenstransfer. Die Zahlen sprechen für den Erfolg der Initiative, die auf eine Idee des Europäischen Parlaments zurückgeht: 45 Staaten nehmen aktuell daran teil; über 11.000 Austauschaufenthalte haben seit dem Start im Jahr 2009 bereits stattgefunden.
Export als Erfolgsgeschichte "Made in Austria". Mehr als 50 Prozent der österreichischen Wirtschaftsleistung gehen auf Exporte zurück. Mit 18.184 US-Dollar Exportvolumen/Kopf zählt Österreich zu den Top-10-Exportnationen weltweit.
Die EU-Mitgliedschaft hat Österreich den Weg zur Spitzenposition im Bereich Exportwirtschaft geebnet. Seit 1995, dem Jahr des österreichischen EU-Beitritts, haben sich die Exporte in den europäischen Binnenmarkt mehr als verdreifacht. Knapp 71 Prozent der Exporte von Waren und Dienstleistungen aus Österreich gehen aktuell in andere EU-Mitgliedstaaten. Etwa 10 Prozent aller österreichischen Unternehmen sind im Auslandsgeschäft tätig. Dies sichert nicht nur Wohlstand und Wirtschaftswachstum, sondern auch zahlreiche Arbeitsplätze: Mehr als 1,2 Millionen Jobs hängen direkt oder indirekt von der Exportwirtschaft ab.
322,3 Milliarden Euro bis 2027. Diese enorme Summe hat die EU vorgesehen, um für mehr wirtschaftliche und soziale Gleichheit in den EU-Mitgliedstaaten zu sorgen. Sie verfügt dazu über 3 Hauptfonds: Den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), den Kohäsionsfonds (KF) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) – diese 3 Fonds werden auch als „Strukturfonds“ bezeichnet.
Der kleinste dieser 3 Fonds ist mit 42,6 Milliarden Euro der Kohäsionsfonds. Er dient der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung zur Stärkung des wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalts der Europäischen Union, wird jedoch in Österreich nicht genutzt. Er ist nur für jene Staaten gedacht, deren Bruttonationaleinkommen (BNE) pro Kopf bei unter 90 Prozent des EU-Durchschnitts liegt – Österreich fällt nicht darunter. Im Programmplanungszeitraum 2021-2027 stehen Fördermittel für folgende Bereiche zur Verfügung: Investitionen im Umweltbereich, zum Beispiel im Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung und Energie, die einen Nutzen für die Umwelt aufweisen; transeuropäische Netze im Bereich der Verkehrsinfrastruktur (TEN-V) und technische Hilfe.
Die Wettbewerbsvorschriften der EU sind so konzipiert, dass sie faire und gleiche Bedingungen für Unternehmen gewährleisten und gleichzeitig ausreichend Raum für Innovation, einheitliche Normen und die Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) – dem Rückgrat der europäischen Wirtschaft – ermöglichen. Die Europäische Kommission kontrolliert und untersucht wettbewerbsfeindliche Praktiken, Fusionen und staatliche Beihilfen, um den Unternehmen in der EU faire Wettbewerbsbedingungen und europäischen Verbraucherinnen und Verbrauchern eine angemessene Auswahl sowie faire Preise zu garantieren. Die EU engagiert sich auch international für die Förderung und Verbreitung bewährter Verfahren (Best Practices) im Wettbewerbsbereich. Sie ist Gründungsmitglied des Internationalen Wettbewerbsnetzes (ICN) und untersucht gemeinsam mit internationalen und nationalen Stellen mutmaßliche Wettbewerbsverstöße.
Millionen von Stellenangeboten erkunden! Das ermöglicht das EURES-Netzwerk, welches 2024 sein 30-jähriges Jubiläum feiert. Seit 3 Jahrzehnten unterstützt EURES (European Employment Services) die EU-Bürgerinnen und EU-Bürger bei der Arbeitsplatzsuche sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bei der Personalrekrutierung in anderen Ländern. Mit einem riesigen Netzwerk in 31 Ländern und fast 1.000 Beraterinnen und Beratern öffentlicher und privater Arbeitsvermittlungen ist EURES seit 30 Jahren ein fairer und zuverlässiger Begleiter. EURES ist mehr als nur ein Jobportal – es ist Ihre Anlaufstelle für umfangreiche Informationen und Beratung zu Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie Arbeitsmarktinformationen auf dem gesamten Kontinent.
Mehr Frauen in Spitzenpositionen von Unternehmen. Das ist das Ziel einer EU-Richtlinie, die 2022 in Kraft getreten ist. Der Frauenanteil in Leitungsorganen börsennotierter Gesellschaften in der EU soll sich wesentlich erhöhen: Bis Ende Juni 2026 sollen mindestens 40 Prozent der Posten nicht geschäftsführender Direktorinnen und Direktoren (in Aufsichtsräten) beziehungsweise 33 Prozent aller Unternehmensleitungsposten (in Vorständen) von dem jeweils unterrepräsentierten Geschlecht besetzt werden. Die EU-Mitgliedstaaten müssen wirksame und verhältnismäßige Sanktionen (beispielsweise Geldbußen) für Unternehmen vorsehen, in denen es keine offenen und transparenten Einstellungsverfahren gibt. Börsennotierte Unternehmen müssen den zuständigen Behörden zudem einmal jährlich Informationen über die Vertretung von Frauen und Männern in ihren Leitungsorganen vorlegen.
Ausnahmen gibt es für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit weniger als 250 Beschäftigten.
Die Gleichheit von Frauen und Männern ist ein gemeinsamer Wert der Europäischen Union und unter anderem im Vertrag von Lissabon verankert, der 2009 in Kraft getreten ist.
EFRE: Der EU-Fonds, der die Regionen fit für die Zukunft macht. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ist eines der zentralen Finanzierungsinstrumente, das den sozialen Zusammenhalt über die Regionen hinweg stärkt. Über den EFRE fördert die EU gezielt Projekte, sei es in den Bundesländern oder in Gemeinden, um zum Beispiel Verkehrsinfrastruktur zu verbessern, Arbeitsplätze zu schaffen, Innovation zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Schon seit 1975 trägt der EFRE dazu bei, die wirtschaftliche Stärke und den Wohlstand der Menschen in den unterschiedlichsten Regionen Europas anzunähern.
Von 2021 bis 2027 ist der EFRE mit rund 226 Milliarden Euro dotiert. Österreich erhält in diesem Zeitraum rund 740 Millionen Euro für Programme, etwa für ein Projekt zur Entwicklung von spezifischen Blutserumprodukten, um mit Hilfe von winzigen Bläschen im Blutkreislauf das Knorpelwachstum anzuregen oder für das Projekt AgriTec 4.0, das den Prototyp für eine gärtnerische Versorgungs-App entwickelt, mit der sich vertikales Indoor-Farming automatisieren lassen soll, um nur 2 von zahlreichen Projekten zu nennen.
Penizillin aus Tirol, weniger Abhängigkeit aus Fernost. Das Pharmaunternehmen Sandoz hat seinen Standort in der Tiroler Marktgemeinde Kundl zukunftsfit gemacht und die letzte Penicillin-Produktion in Europa modernisiert und erweitert. Das Werk in Kundl erledigt dabei alles, von der Gewinnung des Wirkstoffs bis hin zum fertigen Produkt als Antibiotikum. 45 Millionen Euro stellten die österreichische Bundesregierung und 5 Millionen Euro das Land Tirol zur Verfügung, weitere 100 Millionen Euro hat das Unternehmen Sandoz selbst in seine erneuerte Produktionsstätte investiert. Die Europäische Kommission stimmte der Beihilfe im Juli 2023 zu.
Die Herstellung von Arzneien im europäischen Raum ist ein erklärtes Ziel der EU, die mit ihrem Programm "EU4Health" die Gesundheitsversorgung unabhängiger und resilienter machen will. Kundl leistet einen entscheidenden Beitrag, um Europas Gesundheitsversorgung unabhängig von globalen Lieferketten zu sichern.
Handys, Autos oder Computerchips – ohne kritische Rohstoffe, wie Lithium oder Kobalt, funktionieren diese nicht. Und ohne Rohstoffe, wie diese, gibt es keinen ökologischen und digitalen Wandel oder eine moderne Verteidigungs- und Raumfahrtindustrie. Sie stecken in Batterien, Solarpaneelen, Windturbinen und in allen Computern. Der Bedarf an Erdmetallen für Schlüsseltechnologien, wie im Energiesektor oder bei der Elektromobilität, kann in Europa nur durch Importe aus dem EU-Ausland gedeckt werden, und der Bedarf wird steigen. 100 Prozent der Seltenen Erden für Dauermagneten stammt aus China, 98 Prozent des für Windturbinen eingesetzten Borats kommen aus der Türkei, 63 Prozent des Kobalts für Batterien aus der Republik Kongo. Um diese Abhängigkeit zu verringern, hat die EU das europäische Gesetz zu kritischen Rohstoffen, den "Critical Raw Materials Act" verabschiedet. Es legt fest, was kritische Rohstoffe sind, dass die Beschaffung nicht von nur einem Partner erfolgt und setzt auf Förderung von Recycling und Innovation. Durch eine verbesserte Materialeffizienz und den Einsatz von Technologien zur Kreislaufwirtschaft trägt das Gesetz dazu bei, die Abhängigkeit von nicht nachhaltigen Rohstoffquellen zu verringern und die Umweltbelastung zu minimieren.
Chancen und Vorteile für beide Seiten. Beitrittsverhandlungen mit den 6 Staaten des Westbalkans dauern zwar teilweise schon über 12 Jahre (Montenegro), die Zeit verstrich aber nicht ohne Nutzen für beide Seiten, auch und besonders für Österreich. Unser Land unterstützt aktiv die Heranführung der Westbalkan-Länder an die Europäische Union und zählt zu den größten Investoren in der Region. In Bosnien-Herzegowina und Nordmazedonien belegt Österreich sogar Platz 1 und in Serbien den 2. Platz der Topinvestoren. Der derzeitige Wirtschafts- und Investitionsplan der EU für die Region umfasst rund 9 Milliarden Euro an Finanzhilfen, die voraussichtlich bis zu 30 Milliarden Euro an Investitionen anschieben werden. Des Weiteren ist die EU der wichtigste Handelspartner des Westbalkans: Im Jahr 2022 machte der Warenhandel der Region mit der EU 66 Prozent des Gesamtvolumens aus – über 84 Milliarden Euro, was einem Plus von 158 Prozent in den letzten 10 Jahren entspricht.
Die Region des Westbalkans umfasst 6 Partnerländer: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien und Kosovo, die unterschiedlich weit im Beitrittsprozess vorangekommen sind. Bewerberstaaten müssen strenge Auflagen erfüllen, darunter die sogenannten "Kopenhagener Kriterien" (Beitrittskriterien). Hierzu zählen unter anderem institutionelle Stabilität als Garant für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschen- und Minderheitenrechte sowie eine funktionierende Marktwirtschaft.
Gut 60.000 Menschen aus den 27 EU-Mitgliedstaaten arbeiten bei den EU-Institutionen. Klingt zwar viel, ist es aber nicht, zählt allein die Stadt Wien rund 67.000 Beschäftigte. Jedenfalls bieten die Institutionen und Agenturen der EU interessante Karrierechancen. Welche, darüber informiert die "EU JOB Information" des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport. Sie betreut auch Bewerberinnen und Bewerber während der umfangreichen Auswahlverfahren. Die "EU JOB Information" arbeitet dabei eng mit der Ständigen Vertretung Österreichs bei der Europäischen Union zusammen und der laufende Kontakt mit dem Europäischen Amt für Personalauswahl (EPSO), das die Auswahlverfahren für die EU Institutionen durchführt, stellt Informationen aus erster Hand sicher.
Verkehr, Daten, Energie – starke Netze durch Europa: Gemeinsam stärker vernetzt. Mit ihrem Programm "Connecting Europe" (CEF) will die EU die Infrastruktur und die digitale Vernetzung innerhalb der Union verbessern – und das länderübergreifend. Investitionen in den Ausbau von Verkehrsnetzen, wie Schienen, Wasserwege und Straßen, sollen unter anderem die Mobilität innerhalb der EU erleichtern. Arbeiten und Studieren außerhalb des Heimatortes soll damit attraktiver und Urlaub bequemer werden. Die wichtigsten europäischen Projekte im Rahmen von "Connecting Europe", wie etwa das Bahnprojekt "Rail Baltica", eine knapp 900 km lange Bahnverbindung durch die baltischen Staaten nach Polen, der Ausbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe, zum Beispiel Wasserstoff, und die 5G-Netzabdeckung, sollen wie geplant bis zum Jahr 2030 fertiggestellt werden. 60 Prozent der Fördermittel von "Connecting Europe" müssen in Projekte fließen, die im Einklang mit den EU-Klimazielen stehen.
Die EU investiert mit ihrem Programm "Connecting Europe" bis 2027 rund 33 Milliarden Euro in Verkehrs-, Digital- und Energieprojekte.
- EU-Parlament verabschiedet Fazilität "Connecting Europe"
- Connecting Europe Facility (CEF) – Förderung der Verkehrs-, Energie- und Breitbandinfrastruktur (wko.at)
- Connecting Europe Facility (commission.europa.eu) (Englisch)
- 30 Milliarden Euro für länderübergreifende Infrastrukturprojekte (europarl.europa.eu)
- Bahnprojekt Rail Baltica (Englisch)
Zuverlässige Netze, sei es für Energie, Daten oder Verkehr. Und das möglichst weltweit. Das möchte die EU mit ihrer "Global Gateway"-Strategie erreichen. Die Union hat ihre Lehren aus der Covid-19-Pandemie gezogen und möchte über die Strategie Lieferketten stabilisieren, Abhängigkeiten verringern und nicht zuletzt ihre Rolle als internationaler Player im Wettbewerb mit anderen Mächten stärken.
"Global Gateway" setzt dabei auf eine Kooperation mit Partnerstaaten, etwa in Lateinamerika und der Karibik, im Nahen und Mittleren Osten, in Asien und im Pazifikraum sowie dem südlichen Afrika. Verantwortlich für die Umsetzung von "Global Gateway" ist "Team Europa", also ein Verbund aus EU, den EU-Mitgliedstaaten und ihren Finanz- und Entwicklungsinstituten sowie beispielsweise der Europäischen Entwicklungsbank. Gemeinsam mit den Partnerstaaten entwickelt dieses Team ganz konkrete Projekte, die auch für Investitionen aus der Privatwirtschaft interessant sind, um die dringlichsten globalen Herausforderungen anzugehen – vom Klimawandel über bessere Gesundheitssysteme bis hin zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und stabile Lieferketten. Dieses europäische Modell einer verlässlichen Partnerschaft ist langfristig angelegt und folgt den Interessen und Werten der EU: Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte sowie internationale Normen und Standards.
Mit "Global Gateway" will die EU bis 2027 Investitionen in Höhe von bis zu 300 Milliarden Euro mobilisieren.
Immer noch gehen EU-weit rund 10 Prozent weniger Frauen einer bezahlten Arbeit nach als Männer. In Österreich sind es 8,6 Prozent. Mit der Richtlinie zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben will die EU die Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt sowie die Inanspruchnahme von Urlaub aus familiären Gründen steigern; damit setzt sie Mindeststandards für die gesamte Union. Sie garantiert berufstätigen Vätern mindestens 10 Tage Vaterschaftsurlaub und jedem Elternteil 4 Monate Elternurlaub, davon 2 bezahlt. Zusätzlich erhalten alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer 5 Tage Pflegeurlaub jährlich. Alle berufstätigen Eltern mit Kindern bis zu 8 Jahren und alle pflegenden Angehörigen haben das Recht, verkürzte und flexible Arbeitszeiten sowie eine höhere Flexibilität am Arbeitsplatz zu beantragen. In Österreich sind die Ansprüche höher. Mit den Mindeststandards schafft die EU einen gewissen Ausgleich zwischen den Mitgliedstaaten und leistet damit einen wichtigen Beitrag für mehr Chancengleichheit für die Beschäftigten und die Wirtschaft.
Ein wirtschaftlich starkes Österreich in einer wirtschaftlich starken EU. Das ist und bleibt eine der Zielsetzungen der europäischen Integration. Die vergangenen 50 Jahre sind für Europa eine Geschichte des Fortschritts gewesen – dies gilt, nicht zuletzt dank der Mitgliedschaft in der EU, auch und gerade für Österreich. Die EU ist und bleibt weltweit das mit Abstand erfolgreichste Integrationsmodell, ist die drittgrößte Wirtschaft und die weltweit führende Handelsmacht sowie für die Hälfte aller Länder in der Welt der wichtigste Handelspartner. Österreich mit seinem großen Exportanteil profitiert überproportional vom großen europäischen Markt und von der starken internationalen Wirtschaftsverflechtung der EU. Seit dem EU-Beitritt 1995 haben sich die österreichischen Exporte in die EU nahezu versechsfacht (von 33 auf 194 Milliarden Euro im Jahr 2022). 28 Prozent der globalen Auslandsinvestitionen werden in der EU getätigt. Auch davon profitiert Österreich. 2009 gab es im EU-Raum 76.000 Unternehmen mit ausländischer Mehrheitsbeteiligung, 2020 bereits 102.000. Umgekehrt ist die EU mit einem Anteil von 34 Prozent auch der weltweit größte Auslandsinvestor.
Vorzüge der wirtschaftlichen Globalisierung in Europa: Zahlen und Fakten (Europäisches Parlament)
Hohe Lebensqualität in inneralpinen Regionen. Mit seiner zentralen Lage im Herzen Europas und über 80 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist der Alpenraum eine der bedeutendsten Makroregionen Europas. Er zählt zu den weltweit bekanntesten Tourismusgebieten und mit seinen zahlreichen namhaften Unternehmen auch zu den innovativsten Wirtschaftsräumen unseres Kontinents.
Österreich hat gemeinsam mit Liechtenstein 2025 den Vorsitz in der EU-Alpenraumstrategie inne. Die EU-Strategie für den Alpenraum (auf Englisch: EU Strategy for the Alpine Region, kurz EUSALP) umfasst 7 Alpenländer (5 EU-Mitgliedstaaten: Österreich, Frankreich, Deutschland, Slowenien und Italien; 2 Nicht-EU-Mitgliedstaaten: Schweiz und Liechtenstein) bzw. 48 Regionen in diesen Ländern.
Der EUSALP-Aktionsplan konzentriert sich auf 3 thematische Schwerpunkte bzw. Ziele:
- Wirtschaftswachstum und Innovation: Gerechter Zugang zu Beschäftigungsmöglichkeiten unter Nutzung der hohen Wettbewerbsfähigkeit des Alpenraums
- Mobilität und Konnektivität: Nachhaltige interne und externe Erreichbarkeit
- Umwelt und Energie: Integrative ökologische Rahmenbedingungen sowie erneuerbare und zuverlässige Energielösungen für die Zukunft.