EU-Fakten: Innovatives Europa
Für ein kompetentes, fortschrittliches und kreatives Europa!
350.000 junge Menschen aus Österreich – so viele haben seit Start von Erasmus+ vor 36 Jahren die Chance genutzt, ein paar Monate lang in Europa zu lernen, zu studieren, Lebenserfahrung zu sammeln und Spaß zu haben. Europa verbinden, Wissen teilen! Erasmus+ ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa.
Erasmus+: Kommission veröffentlicht Projektausschreibungen für 2024
Schulartikel für diejenigen, die sie wirklich brauchen! Im Rahmen von "Schulstartklar!" werden jedes Jahr zu Schulbeginn Gutscheine an Schülerinnen und Schüler aus Mindestsicherungs- bzw. Sozialhilfehaushalten verteilt, um ihnen Zugang zu notwendigen Schulartikeln zu ermöglichen. Im Jahr 2023 erhielten dabei Schülerinnen und Schüler Gutscheine im Wert von jeweils 150 Euro, die sie und ihre Eltern in allen LIBRO- und PAGRO DISKONT-Filialen einlösen konnten. Finanziert werden die Gutscheine zu 90 Prozent aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) und zu 10 Prozent aus nationalen Mitteln. Der Fonds ist einer der wichtigsten Finanzinstrumente der EU, welcher soziale Integration, Beschäftigung und Bildungschancen fördern soll. In Österreich werden 4,1 Prozent der Mittel des ESF+ für das Programm "Schulstartklar!" verwendet, um Kinder und Jugendliche im Schulalltag zu unterstützen.
850 Millionen Euro für 468 Forschungsprojekte in Österreich. Diese Mittel sind seit 2007 über den Europäischen Forschungsrat (ERC) in die Spitzenforschung in unserem Land geflossen, zum Beispiel nach Klosterneuburg. Das dort ansässige Institute of Science and Technology Austria (ISTA) ist ein multidisziplinäres Forschungsinstitut mit derzeit 76 Forschungsgruppen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Physik, Chemie, Neurowissenschaften, Biologie, sowie Erdwissenschaften und Astrophysik. Am ISTA kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt zusammen, um Grundlagenforschung auf Weltklasse-Niveau zu betreiben. Ein interdisziplinäres PhD-Programm bildet wissenschaftlichen Nachwuchs heran. 1.000 Menschen arbeiten auf dem weitläufigen Campus, davon 76 Professorinnen und Professoren, die sich um 320 Studierende kümmern (Jahresbericht 2022). Die Arbeitssprache ist Englisch. Das ISTA wird über öffentliche und private Mittel finanziert. ISTA-Forschende erhalten immer wieder prestigeträchtige Grants des Europäischen Forschungsrats. Alleine im vergangenen Jahr 2023 haben sie 3 "Starting Grants" in Höhe von insgesamt rund 5 Millionen Euro gewonnen.
2023 gingen 23 der in Höhe von über einer halben Milliarde Euro vergebenen ERC-Förderpreise nach Österreich.
36.318 – so viele Zugtickets hat die EU im Oktober 2023 an junge Europäerinnen und Europäer verlost. Mit dabei waren auch 938 Österreicherinnen und Österreicher. Zwei Mal im Jahr können sich 18-Jährige um die begehrten "DiscoverEU-Travel"-Pässe bewerben. Mit diesem "Travel"-Pass erhalten junge Menschen die Möglichkeit, bis maximal 1 Monat lang kostenlos mit dem Zug auf Reisen zu gehen und dabei die Vielfalt, Kultur und Geschichte Europas zu erkunden. Neben dem "Travel"-Pass, der die Reise mit dem Zug in andere Länder ermöglicht, erhalten die ausgelosten Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch die "DiscoverEU"-Jugendkarte – und damit Rabatte für Kulturbesuche, Lernaktivitäten, Sport, Transportmittel, Unterbringung und Verpflegung. "DiscoverEU" ist eine Aktion im Rahmen von Erasmus+.
"kultur salzt europa": Erstmals geht der Titel "Kulturhauptstadt Europas" 2024 mit dem Salzkammergut an eine inneralpine, ländlich geprägte Region. Die Bannerstadt Bad Ischl und 22 weitere Gemeinden in Oberösterreich und der Steiermark bieten gemeinsam ein buntes Programm an, das auf Nachhaltigkeit, Vielfalt und Diskussionen setzt. Über 300 Projekte mit 4 Themenschwerpunkten an Veranstaltungsorten wie Konzertsälen und Theaterbühnen, Wanderwegen und Wirtshäusern regen zum Feiern, Mitmachen und Nachdenken an. Die meisten davon, nämlich 80 Prozent, sind gratis und laden dazu ein, die eindrucksvolle Landschaft des Salzkammerguts (neu) zu entdecken.
Neben Bad Ischl Salzkammergut dürfen 2024 auch Tartu (Estland) und Bodø (Norwegen) die Bezeichnung "Kulturhauptstadt Europas" tragen. Der Titel wird seit 1985 an Städte und Regionen in Europa verliehen. Bereits 2 Mal konnte Österreich nach einem mehrstufigen Bewerbungsprozess eine "Kulturhauptstadt Europas" ins Land holen: 2003 nach Graz und 2009 nach Linz. Die EU-Förderung aus dem Programm "Creative Europe" beträgt 1,5 Millionen Euro pro Stadt.
Österreich im Weltall – die EU macht es möglich. Zu Sommerbeginn soll mit der neuen Trägerrakete "Ariane 6" wieder ein europäischer Raumflug vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana abheben. Die European Space Agency (ESA) will mit "Ariane 6" künftig Satelliten ins All befördern und sich wieder einen unabhängigen Zugang zum Weltraum sichern. Komponenten für "Ariane 6" kommen auch aus Österreich, so etwa von den in Wien ansässigen Unternehmen "Beyond Gravity" und "TTTech". Doch auch auf höchster Ebene ist Österreich in der europäischen Raumfahrt vertreten: Unter der Leitung des gebürtigen Tirolers Josef Aschbacher ist die ESA nicht nur ein Symbol für europäische Zusammenarbeit, sondern auch eine treibende Kraft in der globalen Weltraumforschung. 1975 gegründet, umfasst die ESA heute 22 Mitgliedsstaaten und fördert seit über 45 Jahren die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Interessen Europas im All. Ihre Arbeit geht weit über die Grenzen des Weltraums hinaus und spielt eine entscheidende Rolle bei der Überwachung des Klimawandels, indem sie fortschrittliche Satelliten einsetzt, um die Luftverschmutzung präzise zu messen.
Dank der ESA erleben wir Fortschritt in der Wissenschaft, Wettervorhersage und Umweltschutz – sie steht für europäische Innovation und Entdeckung.
Spielen, malen, Rätsel raten: In der "Lernecke" der Europäischen Union können Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 5 und 18 Jahren online spielerisch auf Entdeckungsreise gehen. Auf verständliche Art und Weise kann man sowohl im Klassenzimmer, aber auch zuhause mehr über die EU erfahren. Informationen, Tipps, Anregungen und viel Spaß gibt es in folgenden Bereichen:
- Spielen (Europäische Union) (unterschiedliche Altersgruppen und Schwierigkeitsgrade)
- EU-Zeitstrahl (Europäische Union) (Zeitreise)
- Arbeiten und Lernen (Europäische Union) (Erasmus+ Programm)
- Neuigkeiten und Wettbewerbe (Europäische Union) (Abo-Möglichkeit)
Zudem sind auf der Website vielfältige Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte und Vernetzungsmöglichkeiten für Lehrende verfügbar. Die Website ist in allen EU-Amtssprachen verfügbar.
Digitaler Erfahrungsaustausch im Schulbereich: Sie möchten als Lehrerin oder Lehrer ein grenzüberschreitendes Projekt mit einer Partnerschule starten? Die Online-Plattform "eTwinning" ist das das Mittel dazu und vernetzt Pädagoginnen und Pädagogen aus 44 europäischen Ländern. Sie ermöglicht es, online miteinander zu kommunizieren, Projekte zu planen und zusammenzuarbeiten. Das Ziel ist, den interkulturellen Austausch in Schulen zu fördern und Lehrkräften Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, um grenzüberschreitende Partnerschaften in der Bildung zu erleichtern. Österreich ist bereits seit 2005 bei dem Projekt dabei und bietet über 6.000 österreichischen Pädagoginnen und Pädagogen die Möglichkeit virtuell mit Partnerschulen in anderen Ländern zusammenzuarbeiten.
Kreativität fördern, Vielfalt bewahren: Das ist das Motto von "Creative Europe", dem Kulturförderprogramm der Europäischen Union. Mit "Creative Europe" möchte die EU den kulturellen und audiovisuellen Sektor durch die Bereitstellung von Finanzhilfen für kulturelle und kreative Organisationen, Kinos und Filme unterstützen und die grenzüberschreitende kulturelle Zusammenarbeit stärken.
Einen Überblick über die Fördermöglichkeiten für Kulturprojekte in verschiedenen EU-Programmen bietet die Website des Creative Europe Desk Austria. Informationen zu Finanzierungsquellen und Ausschreibungen finden sich auch im interaktiven Leitfaden der Europäischen Kommission, dem "CulturEU Funding Guide" der Europäischen Kommission. Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKOES) fungiert als österreichische Kontaktstelle und bietet ein umfassendes Informations- und Beratungsangebot und begleitet von der Projektidee bis zur EU-Förderung.
Die EU fördert mit ihrem Programm "Creative Europe" bis 2027 Europas Kultur mit 2,5 Milliarden Euro.
Die Schule als Botschafterin Europas. Ein spezielles Programm bietet dafür das Europäische Parlament für Schulen der Sekundarstufe II, auch Oberstufe genannt, an. Die Aufgabe der "Botschafterschulen des Europäischen Parlaments" ist es, das Bewusstsein für Europa und für das Europäische Parlament sowie die europäische Demokratie bei jungen Menschen zu fördern. Im Zuge des Programms können Lehrkräfte an einer Aus- und Weiterbildung im europapolitischen Bereich teilnehmen und an ihrer Schule Projekte im Zusammenhang mit der EU umsetzen. Dafür erhält die Schule das Zertifikat als "Botschafterschule des Europäischen Parlaments" (EPAS). Derzeit umfasst das Programm in Österreich 151 Schulen, wovon zwei Drittel bereits den Titel Botschafterschule tragen. Teilnehmende Schulen kommen aus allen Bundesländern und repräsentieren die unterschiedlichsten Schultypen.
Neue Horizonte in Forschung und Ideen. Die eröffnet "Horizon Europe", das wichtigste Programm der EU für Forschung und Innovation. In Linz, zum Beispiel, fördert das Programm mit seinem Projekt "RECREATE" das Unternehmen Carbon Cleanup. Aus Industrieabfällen entstehen neue Kohlenstofffasern, für neue Produkte, etwa im Spritzguss oder 3D-Druck. Damit leistet das Projekt auch einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel und zur Unterstützung der globalen Wettbewerbsfähigkeit, die neben der Stärkung der Widerstandsfähigkeit und der Krisenvorsorge zu den Zielen von "Horizon Europe" zählen.
Die EU fördert über "RECREATE" bis 2026 Projekte mit 8,3 Millionen Euro. Knapp 10 Prozent davon gehen nach Österreich.
Europas Auge für die Erde. Das Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union, Copernicus, revolutioniert unsere Fähigkeit, die Erde zu vermessen und Umweltveränderungen zu verstehen. Mit einer Vielzahl von Satelliten und Bodenmessungen stellt das EU-Programm zahlreiche Informationsdienste bereit, unter anderem den Copernicus-Klimawandeldienst (auf Englisch: Copernicus Climate Change Service – C3S). C3S liefert zuverlässige Informationen über das vergangene, gegenwärtige und zukünftige Klima in Europa und dem Rest der Welt. Mit seinen Echtzeitinformationen ermöglicht Copernicus schnelle Reaktionen auf Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen und Waldbrände. Auch die Stadtplanung nutzt europaweit Copernicus-Daten, um städtische Entwicklungen nachzuvollziehen, Infrastruktur zu planen und Umweltauswirkungen zu bewerten. Und auch der Sicherheit dient Copernicus etwa durch die Überwachung von Grenzen oder Seeverkehrsrouten.
Das Programm wird von der Europäischen Kommission koordiniert und verwaltet und in Partnerschaft mit den EU-Mitgliedstaaten umgesetzt. Weitere Partner sind die Europäische Weltraumorganisation (ESA), die Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (EUMETSAT), das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) sowie die EU-Agenturen und Mercator Océan.
In Vielfalt geeint. Das Motto der EU gilt ganz besonders für den Bereich Kultur. So haben sich beispielsweise 39 nationale Kulturinstitute und Ministerien aller 27 EU-Mitgliedstaaten, der Ukraine und dem Vereinigten Königreich zum "European Union National Institutes for Culture"-Netzwerk (kurz EUNIC) zusammengeschlossen. Gemeinsam werden Projekte im Bereich des interkulturellen Dialogs, der Sprachenvielfalt, der Kunst und der Zivilgesellschaft umgesetzt. Dadurch wird die Bedeutung von österreichischer Kultur im Ausland und in internationalen Beziehungen gefördert sowie die Sichtbarkeit der kulturellen Vielfalt in der EU erhöht. Zudem werden durch gemeinsame kulturelle Projekte auch der Zusammenhalt der EU innerhalb Europas sowie die Vermittlung der Werte der Union nach außen unterstützt. Seit 2014 wird das EUNIC-Netzwerk durch das Programm "Creative Europe" der Europäischen Kommission kofinanziert. Mit dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) als Mitglied des von Wien aus operierenden "EUNIC Austria Clusters" fördert und organisiert "EUNIC Austria" diverse kulturelle Veranstaltungen im Bereich von Literatur, Geschichte, Sport, Bildung, Musik und Fremdsprachen, wie zum Beispiel die "Lange Nacht der Literatur" oder das alljährlich stattfindende EUNIC-Musikfest.
Das Netzwerk ist auch auf globaler Ebene aktiv: Weltweit haben die EUNICs aktuell in 108 Ländern 140 sogenannte "EUNIC-Cluster" gebildet, die als Kooperationsnetzwerke der lokalen EU-Kulturinstitute wirken. Österreich ist mit seinen Vertretungen und an einigen Orten auch mit dem jeweiligen "Österreich-Institut" Mitglied in 66 "EUNIC-Clustern"; in 9 Clustern führte Österreich 2023 den Vorsitz.
Creative Europe ist ein bedeutendes Förderprogramm für den Kultursektor in der EU. Es unterstützt Projekte, die sich mit Gender Equality, sozialer Inklusion, Ökologisierung und digitalen Technologien auseinandersetzten. Allein Österreich hat 2023 rund 10 Millionen Euro aus diesem EU-Budgettopf erhalten. "ClowNexus – Clowning Connects Us" ist eines dieser geförderten Projekte. Hier haben sich 8 europäische Gesundheitsclown-Organisationen zusammengetan. Mit dabei die Rote Nasen Clowndoctors aus Österreich. Sie untersuchten 3 Jahre lang, wie die Kunst der Clownerie einen Beitrag zur sozialen Inklusion von Menschen mit Demenz und jungen Menschen mit Autismus leistet. Clowns im Gesundheitswesen haben einen positiven Einfluss auf das emotionale Wohlbefinden – der Patientinnen und Patienten, Angehörigen und des medizinischen Personals.