Spezifische Melde- und Beratungsstellen zu Antisemitismus in Österreich

Wirst du mit Antisemitismus konfrontiert – sei es als Zeugin oder Zeuge sowie als direkt betroffene Person – so kannst du dich insbesondere an folgende Melde- und Beratungsstellen in Österreich wenden, um den Vorfall zu melden und/oder um (rechtliche/psychosoziale) Beratung zu erhalten: 

  • Antisemitismus-Meldestelle der IKG Wien (IKG-Meldestelle): Die Antisemitismus-Meldestelle ist die zentrale Anlaufstelle für alle Personen, die antisemitische Vorfälle melden möchten. Neben der systematischen Erfassung von Vorfällen betreut die Antisemitismus-Meldestelle Betroffene und berät in Bezug auf psychosoziale, juristische oder andere Fragen.
  • Beratungsstelle #GegenHassimNetz des Vereins Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit (ZARA): Diese Melde- und Beratungsstelle unterstützt dabei, gegen Hass und Hetze im Internet vorzugehen. Neben der Dokumentation von Vorfällen bietet der Verein professionelle Beratung, psychosoziale Betreuung und juristische Unterstützung für Betroffene von Hasskommentaren, Beschimpfungen, Cyber-Mobbing und anderen Formen von psychischer und verbaler Gewalt im Netz.
  • Meldestelle NS-Wiederbetätigung des BMI/DSN (NS-Meldestelle): Die NS-Meldestelle ist Anlaufstelle zur Meldung von strafrechtlich relevanten antisemitischen und wiederbetätigenden Vorfällen nach dem Verbotsgesetz (unter anderem Internetinhalte). Im Falle einer strafrechtlichen Relevanz werden entsprechende Sachverhalte bei der zuständigen Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht.
  • Meldestelle Extremismus und Terrorismus des BMI/DSN: Zur Meldung extremistischer und radikaler Inhalte in elektronischen Medien kann man sich an diese Anlaufstelle der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) wenden. Sie sichtet die übermittelten Inhalte, meldet diese bei den Plattformbetreibern und leitet bei Bedarf Ermittlungen ein.
  • BanHate – Antidiskriminierungsstelle Steiermark (ADS): Die ADS fungiert unter anderem als Dokumentations-, Beratungs- und Monitoringstelle, auch in Bezug auf antisemitische und wiederbetätigende Vorfälle. Deren App "BanHate" ermöglicht zusätzlich das rasche, unbürokratische und plattformunabhängige Melden von Hasspostings und Hate Crimes aus dem gesamten deutschsprachigen Raum an die ADS. Sämtliche Meldungen werden (straf-)rechtlich geprüft, gegebenenfalls an die zuständigen Behörden übermittelt und/oder im Falle einer notwendigen Löschung bei den Plattformenbetreibern gemeldet. Betroffene erhalten umfassende Beratung.
  • bOJA – Beratungsstelle Extremismus: Diese Anlaufstelle berät in allen Fragen zum Thema Extremismus (politisch und religiös begründete Extremismen wie Rechtsextremismus, Dschihadismus und Verschwörungstheorien) und hilft, wenn Angehörige, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Lehrerinnen und Lehrer oder andere Personen sich Sorgen machen, dass sich jemand aus ihrem Umfeld einer extremistischen Gruppierung angeschlossen haben könnte. Die Beratungsstelle koordiniert zudem das "No Hate Speech"-Komittee Österreichs.
  • Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW): Das DÖW dokumentiert und analysiert Vorfälle von Rechtsextremismus und Antisemitismus in Österreich. Für eine weitergehende Beratung oder statistische Dokumentation von Vorfällen wird an einschlägige Stellen verwiesen. Strafrechtlich relevante Vorfälle werden mit Einverständnis der meldenden Person der Polizei beziehungsweise der Staatsanwaltschaft zur Kenntnis gebracht.
  • Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ): Das MKÖ dokumentiert Meldungen rechtsextremer Vorfälle. Sofern dies gewünscht ist, wird der Vorfall an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.
  • Stopline: Stopline ist eine Online-Meldestelle für Fälle nationalsozialistischer Wiederbetätigung nach dem Verbotsgesetz und dem Abzeichengesetz im Internet. Vorrangiges Ziel von Stopline ist die schnelle und unbürokratische Entfernung dieser Inhalte aus dem Netz.