Was bringt uns die EU? Ein innovatives Europa!
Für ein kompetentes, fortschrittliches und kreatives Europa!
350.000 junge Menschen aus Österreich – so viele haben seit dem Start des "Erasmus+"-Programms vor 37 Jahren die Chance genutzt, um ein paar Monate lang in Europa zu lernen, zu studieren, zu lehren, ein Praktikum zu absolvieren, Lebenserfahrung zu sammeln und Spaß zu haben. Europa verbinden, Wissen teilen! "Erasmus+" ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa und teilweise auch weltweit. Was als Austauschprogramm für Studierende begann, umfasst mittlerweile Kindergärten, Schulen, Hochschulen, die Berufs- und Erwachsenenbildung sowie die Bereiche Jugend und Sport. Digitaler Wandel, Umwelt und die Bewältigung des Klimawandels ("Green Erasmus") sowie virtuelle Mobilität und Zusammenarbeit sind besondere Schwerpunkte. Auch der inklusive Zugang zu "Erasmus+" für möglichst alle Menschen ist ein Anliegen.
Österreich beteiligte sich 1992 erstmals an „Erasmus+“ – 893 Studierende aus Österreich gingen damals ins Ausland. In der aktuellen Programmperiode von 2021 bis 2027 stehen für Österreich rund 683 Millionen Euro für „Erasmus+“ und das Europäische Solidaritätskorps zur Verfügung.
Schulartikel für diejenigen, die sie wirklich brauchen! Im Rahmen von "Schulstartklar!" werden jedes Jahr rund um den Schulbeginn Gutscheine an Schülerinnen und Schüler aus Mindestsicherungs- bzw. Sozialhilfehaushalten verteilt, um ihnen Zugang zu notwendigen Schulartikeln zu ermöglichen. Im Jahr 2024 erhalten dabei Schülerinnen und Schüler Gutscheine im Wert von jeweils 150 Euro, die sie und ihre Eltern in allen LIBRO- und PAGRO DISKONT-Filialen einlösen können. Finanziert werden die Gutscheine zu 90 Prozent aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) und zu 10 Prozent aus nationalen Mitteln. Der Fonds ist eines der wichtigsten Finanzinstrumente der EU, welches soziale Integration, Beschäftigung und Bildungschancen fördern soll. In Österreich werden 4,1 Prozent der Mittel des ESF+ für das Programm "Schulstartklar!" verwendet, um Kinder und Jugendliche im Schulalltag zu unterstützen.
Schulstartklar! - Gutscheine für Schulartikel (Sozialministerium)
Seit 2007 sind hunderte Millionen Euro über den Europäischen Forschungsrat (ERC) in die Spitzenforschung in unserem Land geflossen – zum Beispiel nach Klosterneuburg. Das dort ansässige Institute of Science and Technology Austria (ISTA) ist ein multidisziplinäres Forschungsinstitut mit über 80 Forschungsgruppen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Physik, Chemie, Neurowissenschaften, Biologie sowie Erdwissenschaften und Astrophysik. Am ISTA, einem Forschungsinstitut mit eigenem Promotionsrecht, kommen Wissenschafterinnen und Wissenschafter aus aller Welt zusammen, um Grundlagenforschung auf Weltklasse-Niveau zu betreiben. Ein interdisziplinäres PhD-Programm bildet wissenschaftlichen Nachwuchs heran. Zum den über 1.000 Angestellten zählen 74 Professorinnen und Professoren, die sich um 345 PhD-Studierende kümmern (Jahresbericht 2023). Die Arbeitssprache ist Englisch. Das ISTA wird über öffentliche und private Mittel finanziert. ISTA-Forschende erhalten immer wieder prestigeträchtige, gut dotierte "Grants" des Europäischen Forschungsrats.
Der Europäische Forschungsrat mit einem Budget von 16 Milliarden Euro (von 2021 bis 2027) ist Teil des "Horizon Europe"-Programms. "Horizon Europe" ist das größte transnationale Forschungsföderungsprogramm der Welt und im Zeitraum von 2021 bis 2027 mit insgesamt 95,5 Milliarden Euro ausgestattet.
Jeweils im Frühling und im Herbst werden "DiscoverEU“-Bewerbungensrunden geöffnet, bei denen jeweils mindestens 35.000 Reisetickets an 18-Jährige vergeben werden. Im Frühjahr 2024 haben sich über 180.000 junge Europäerinnen und Europäer für 35.511 Tickets beworben. 709 der begehrten "DiscoverEU-Travel"-Pässe gingen an Österreicherinnen und Österreicher. Mit diesem "Travel"-Pass erhalten junge Menschen die Möglichkeit, bis maximal 1 Monat lang kostenlos mit dem Zug auf Reisen zu gehen und dabei die Vielfalt, Kultur und Geschichte Europas zu erkunden. Neben dem "Travel"-Pass, der die Reise mit dem Zug in andere Länder ermöglicht, erhalten die ausgelosten Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch die "DiscoverEU"-Jugendkarte – und damit Rabatte für Kulturbesuche, Lernaktivitäten, Sport, Transportmittel, Unterbringung und Verpflegung. "DiscoverEU" ist eine Aktion im Rahmen von Erasmus+.
"kultur salzt europa": Erstmals geht der Titel "Kulturhauptstadt Europas" 2024 mit dem Salzkammergut an eine inneralpine, ländlich geprägte Region. Die Bannerstadt Bad Ischl und 22 weitere Gemeinden in Oberösterreich und der Steiermark bieten gemeinsam ein buntes Programm an, das auf Nachhaltigkeit, Vielfalt und Diskussionen setzt. Über 300 Projekte mit 4 Themenschwerpunkten an Veranstaltungsorten wie Konzertsälen und Theaterbühnen, Wanderwegen und Wirtshäusern regen zum Feiern, Mitmachen und Nachdenken an. Die meisten davon, nämlich 80 Prozent, sind gratis und laden dazu ein, die eindrucksvolle Landschaft des Salzkammerguts (neu) zu entdecken.
Neben Bad Ischl Salzkammergut dürfen 2024 auch Tartu (Estland) und Bodø (Norwegen) die Bezeichnung "Kulturhauptstadt Europas" tragen. Der Titel wird seit 1985 an Städte und Regionen in Europa verliehen. Zuvor konnte Österreich bereits 2 Mal nach einem mehrstufigen Bewerbungsprozess eine "Kulturhauptstadt Europas" ins Land holen: 2003 nach Graz und 2009 nach Linz. Die EU-Förderung aus dem Programm "Creative Europe" beträgt 1,5 Millionen Euro pro Stadt.
Österreich im Weltall – die EU macht es möglich. Als ESA-Mitglied ist Österreich aktiv an der Weltraumforschung beteiligt. Die neue europäische Trägerrakete "Ariane 6" ist am 9. Juli 2024 erfolgreich vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Fanzösisch-Guyana, ins Weltall gestartet. Die European Space Agency (ESA) will mit "Ariane 6" künftig Satelliten ins All befördern und sich wieder einen unabhängigen Zugang zum Weltraum sichern. Komponenten für "Ariane 6" kommen auch aus Österreich, so etwa von den in Wien ansässigen Unternehmen "Beyond Gravity" und "TTTech". Doch auch auf höchster Ebene ist Österreich in der europäischen Raumfahrt vertreten: Unter der Leitung des gebürtigen Tirolers Josef Aschbacher ist die ESA nicht nur ein Symbol für europäische Zusammenarbeit, sondern auch eine treibende Kraft in der globalen Weltraumforschung. 1975 gegründet, umfasst die ESA heute 22 Mitgliedsstaaten und fördert seit über 45 Jahren die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Interessen Europas im All. Ihre Arbeit spielt eine ebenso entscheidende Rolle bei der Überwachung des Klimawandels, indem sie fortschrittliche Satelliten einsetzt, um die Luftverschmutzung präzise zu messen.
Dank der ESA erleben wir Fortschritt in der Wissenschaft, Wettervorhersage und Umweltschutz – sie steht für europäische Innovation und Entdeckergeist.
Spielen, malen, Rätsel raten: In der "Lernecke" der Europäischen Union können Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 5 und 18 Jahren online spielerisch auf Entdeckungsreise gehen. Auf verständliche Art und Weise kann man sowohl im Klassenzimmer, aber auch zuhause mehr über die EU erfahren. Informationen, Tipps, Anregungen und viel Spaß gibt es in folgenden Bereichen:
- Spielen (Europäische Union) (unterschiedliche Altersgruppen, Themenbereiche und Schwierigkeitsgrade)
- EU-Zeitstrahl von 1900 bis heute (Europäische Union) (Zeitreise)
- Arbeiten und Lernen (Europäische Union) (Erasmus+ Programm)
- Neuigkeiten und Wettbewerbe (Europäische Union) (Abo-Möglichkeit: "Neues aus der Lernecke")
Zudem sind auf der Website vielfältige Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte und Vernetzungsmöglichkeiten für Lehrende verfügbar. Die Internetseite ist in allen 24 EU-Amtssprachen verfügbar.
Digitaler Erfahrungsaustausch im Schulbereich: Sie möchten als Lehrerin oder Lehrer ein grenzüberschreitendes Projekt mit einer Partnerschule starten? Die Online-Plattform "eTwinning" ist das Mittel dazu und vernetzt Pädagoginnen und Pädagogen aus 46 europäischen Ländern. Sie ermöglicht es, online miteinander zu kommunizieren, Projekte zu planen und zusammenzuarbeiten. Das Ziel ist, den interkulturellen Austausch in Schulen zu fördern und Lehrkräften Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, um grenzüberschreitende Partnerschaften in der Bildung zu erleichtern. Österreich ist bereits seit 2005 bei dem Projekt dabei und bietet über 6.000 österreichischen Pädagoginnen und Pädagogen die Möglichkeit virtuell mit Partnerschulen in anderen Ländern zusammenzuarbeiten. Seit 1. Juni 2022 ist "eTwinning“ in die "European School Education Platform", eine gemeinsame europäische Anlaufstelle für Information, Austausch, Zusammenarbeit und Weiterbildung, integriert.
Kreativität fördern, Vielfalt bewahren: Das ist das Motto von "Creative Europe", dem Kulturförderprogramm der Europäischen Union. Mit "Creative Europe" möchte die EU den kulturellen und audiovisuellen Sektor durch die Bereitstellung von Finanzhilfen für kulturelle und kreative Organisationen, Kinos und Filme unterstützen und die grenzüberschreitende kulturelle Zusammenarbeit stärken.
Einen Überblick über die Fördermöglichkeiten für Kulturprojekte in verschiedenen EU-Programmen bietet die Website des Creative Europe Desk Austria. Informationen zu Finanzierungsquellen und Ausschreibungen finden sich auch im interaktiven Leitfaden der Europäischen Kommission, dem "CulturEU Funding Guide" der Europäischen Kommission. Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKOES) fungiert als österreichische Kontaktstelle und bietet ein umfassendes Informations- und Beratungsangebot und begleitet von der Projektidee bis zur EU-Förderung.
Die EU fördert mit ihrem Programm "Creative Europe" in der siebenjährigen Laufzeit bis 2027 Europas Kultur mit 2,5 Milliarden Euro.
Die Schule als Botschafterin Europas. Ein spezielles Programm bietet dafür das Europäische Parlament für Schulen der Sekundarstufe II (Oberstufe) an. Die Aufgabe der "Botschafterschulen des Europäischen Parlaments" ist es, das Bewusstsein für Europa und für die Rolle des Europäischen Parlaments sowie für die europäische Demokratie bei jungen Menschen zu schärfen. Im Zuge des Programms können Lehrkräfte an einer Aus- und Weiterbildung im europapolitischen Bereich teilnehmen und an ihrer Schule Projekte im Zusammenhang mit der EU umsetzen. Dafür erhält die Schule das Zertifikat als "Botschafterschule des Europäischen Parlaments" (EPAS). Derzeit umfasst das Programm in Österreich 151 Schulen, wovon zwei Drittel bereits den Titel Botschafterschule tragen. Teilnehmende Schulen kommen aus allen Bundesländern und repräsentieren die unterschiedlichsten Schultypen.
Neue Horizonte in Forschung und Ideen. Dies eröffnet "Horizon Europe", das wichtigste Programm der EU für Forschung und Innovation. In Linz fördert das Programm mit seinem Projekt "RECREATE" zum Beispiel das Unternehmen Carbon Cleanup. Aus Industrieabfällen entstehen neue Kohlenstofffasern, für neue Produkte, etwa im Spritzguss oder 3D-Druck. Damit leistet das Projekt auch einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel und zur Unterstützung der globalen Wettbewerbsfähigkeit, die neben der Stärkung der Widerstandsfähigkeit und der Krisenvorsorge zu den Zielen von "Horizon Europe" zählen.
Die EU fördert über "RECREATE" bis 2026 Projekte mit 8,3 Millionen Euro. Knapp 10 Prozent davon gehen nach Österreich.
Europas Auge für die Erde. Das Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union, Copernicus, revolutioniert unsere Fähigkeit, die Erde zu vermessen und Umweltveränderungen zu verstehen. Mit einer Vielzahl von Satelliten und Bodenmessungen stellt das EU-Programm zahlreiche Informationsdienste bereit, unter anderem den Copernicus-Klimawandeldienst (auf Englisch: Copernicus Climate Change Service – C3S). C3S liefert zuverlässige Informationen über das vergangene, gegenwärtige und zukünftige Klima in Europa und dem Rest der Welt. Mit seinen Echtzeitinformationen ermöglicht Copernicus schnelle Reaktionen auf Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen und Waldbrände. Auch die Stadtplanung nutzt europaweit Copernicus-Daten, um städtische Entwicklungen nachzuvollziehen, Infrastruktur zu planen und Umweltauswirkungen zu bewerten. Und auch der Sicherheit dient Copernicus etwa durch die Überwachung von Grenzen oder Seeverkehrsrouten.
Das Programm wird von der Europäischen Kommission koordiniert, verwaltet und in Partnerschaft mit den EU-Mitgliedstaaten umgesetzt. Weitere Partner sind die Europäische Weltraumorganisation (ESA), die Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (EUMETSAT), das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) sowie die EU-Agenturen und die ozeanologische Dienstleistungen anbietende Organisation "Mercator Océan".
In Vielfalt geeint. Das Motto der EU gilt ganz besonders für den Bereich Kultur. So haben sich beispielsweise 39 nationale Kulturinstitute und Ministerien aller 27 EU-Mitgliedstaaten, der Ukraine und dem Vereinigten Königreich zum "European Union National Institutes for Culture"-Netzwerk (kurz EUNIC) zusammengeschlossen. Gemeinsam werden Projekte im Bereich des interkulturellen Dialogs, der Sprachenvielfalt, der Kunst und der Zivilgesellschaft umgesetzt. Dies trägt zur Stärkung der Bedeutung österreichischer Kultur im Ausland und in internationalen Beziehungen bei und erhöht die Sichtbarkeit der kulturellen Vielfalt in der EU. Zudem werden durch gemeinsame kulturelle Projekte auch der Zusammenhalt der EU innerhalb Europas sowie die Vermittlung der Werte der Union nach außen unterstützt. Seit 2014 wird das EUNIC-Netzwerk durch das Programm "Creative Europe" der Europäischen Kommission kofinanziert. Mit dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) als Mitglied des von Wien aus operierenden "EUNIC Austria Clusters" fördert und organisiert "EUNIC Austria" diverse kulturelle Veranstaltungen in den Gebieten von Literatur, Geschichte, Sport, Bildung, Musik und Fremdsprachen, wie zum Beispiel die "Lange Nacht der Literatur" oder das alljährlich stattfindende EUNIC-Musikfest.
Das Netzwerk ist auch auf globaler Ebene aktiv: Weltweit haben die EUNICs aktuell in 108 Ländern 140 sogenannte "EUNIC-Cluster" gebildet, die als Kooperationsnetzwerke der lokalen EU-Kulturinstitute wirken. Österreich ist mit seinen Vertretungen und an einigen Orten auch mit dem jeweiligen "Österreich-Institut" Mitglied in 66 "EUNIC-Clustern"; in 9 Clustern führte Österreich 2023 den Vorsitz.
"Creative Europe" ist ein bedeutendes Förderprogramm für den Kultursektor in der EU. Es unterstützt Projekte, die sich mit "Gender Equality", sozialer Inklusion, Ökologisierung und digitalen Technologien auseinandersetzten. Allein Österreich hat 2023 rund 10 Millionen Euro aus diesem EU-Budgettopf erhalten. "ClowNexus – Clowning Connects Us" ist eines dieser geförderten Projekte. Hier haben sich 8 europäische Gesundheitsclown-Organisationen zusammengetan. Mit dabei die Rote Nasen Clowndoctors aus Österreich. Sie untersuchten 3 Jahre lang, wie mittels Kunst und Humor die Clownerie einen Beitrag zur sozialen Inklusion von Menschen mit Demenz und jungen Menschen mit Autismus leistet. Clowns im Gesundheitswesen haben einen positiven Einfluss auf das emotionale Wohlbefinden – der Patientinnen und Patienten, Angehörigen und des medizinischen Personals.