Wolfgang Schüssel
"Gäbe es die Union nicht, müssten wir sie gerade jetzt gründen."
Wolfgang Schüssel, Bundeskanzler (2000 bis 2007)
Die Person Wolfgang Schüssel im Kontext des österreichischen EU-Beitritts
Der Jurist Wolfgang Schüssel (ÖVP) war ab 1989 als Bundesminister für Wirtschaftliche Angelegenheiten federführend an den Verhandlungen beteiligt, die am 1. Jänner 1995 zu Österreichs EU-Beitritt führten. Am 17. Juli 1989 überreichte Österreich seinen Antrag auf Mitgliedschaft in den Europäischen Gemeinschaften (EWG, EGKS, EURATOM). Am 2. Mai 1992 unterzeichneten der damalige Außenminister Alois Mock und Wirtschaftsminister Wolfgang Schüssel in Porto, Portugal, den EWR-Vertrag, der eine Teilhabe an den "4 Freiheiten" (Dienstleistungen, Güter, Kapital und Personen) vorsah; die Mitglieder waren aber noch nicht in den EU-Institutionen vertreten. Der Europäische Wirtschaftsraum trat mit 1. Jänner 1994 in Kraft und fungierte für Österreich als "Sprungbrett" zur später folgenden EU-Mitgliedschaft. "'Gemeinsam statt einsam' ist nach wie vor aktuell und trifft genau das, worum es geht", so Schüssel im Jahr 2019 zum Slogan der Informationskampagne im Vorfeld der Volksabstimmung über Österreichs EU-Beitritt am 12. Juni 1994. Von 1995 bis 2000 fungierte Schüssel als Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten, von 2000 bis 2007 als österreichischer Bundeskanzler.