Adolf Silberstein

Holocaust-Überlebender Adolf Silberstein berichtet in 3 Kurzvideos über antisemitische Vorfälle in der Gegenwart

Adolf Silberstein sitzt in einem weißen Hemd auf einem Stuhl.
Foto: BKA/Alexander Zillbauer

Zur Person Adolf Silberstein

Adolf "Dolfi" Silberstein wurde 1936 als jüdisches Kind unehelich von Martha Silberstein geboren. Er erfuhr erst vor einigen Jahren, dass seine Mutter krank gewesen war, deshalb kam er in ein Fürsorgeheim und später zu einer bäuerlichen Familie ins Burgenland. Als alle Jüdinnen und Juden in Wien versammelt wurden, brachte man ihn bei einer jüdischen Pflegefamilie unter. Diese eher einfache Familie Gelber hatte zwei Töchter, Minna und Rosa. 1942 wurden er und seine Pflegeeltern in die berüchtigte Sperlschule in der Kleinen Sperlgasse für den Abtransport in die Vernichtungslager gebracht. Dort sah er ein letztes Mal seine Pflegemutter und auch seine Pflegegroßeltern, die alle drei für ihn "nette Leute" waren. Die Töchter Minna und Rosa konnten sich retten. Dolfi wurde in der Sperlschule sehr krank, er bekam eine eitrige Mittelohrentzündung. Durch einen nichtjüdischen Arzt, Dr. Weisz, wurde er im St. Anna Kinderspital unter Aufsicht dieses Arztes gesund gepflegt und von Franziska "Franzi" Danneberg-Löw übernommen.

Franziska "Franzi" Löw war eine Widerstandskämpferin und wurde 1916 in Wien geboren. Nach ihrer Matura absolvierte sie eine Ausbildung zur Fürsorgerin. Als solche begann sie 1937 bei der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien zu arbeiten. Nach dem "Anschluss Österreichs" übernahm sie von der Gemeinde Wien im August 1938 die Vormundschaft für rund 200 uneheliche jüdische Minderjährige, die die Gemeinde aufgegeben und der IKG übertragen hatte, so auch für Dolfi Silberstein. Er wurde in das Heim in der Tempelgasse gebracht. Franzi Löw, versuchte unter unvorstellbaren und fürchterlichsten Umständen ihre Schützlinge vor der Deportation zu bewahren. Es gelang ihr, Dolfi Silberstein zu retten. Bei der Befreiung war er 9 Jahre alt und wurde von den Schwestern der Familie Gelber, Minna und Rosa, die die ganze Zeit über mit falschen Papieren versucht hatten mit ihm Kontakt zu halten, in ihre Familien aufgenommen.

Video 1

Video 2

Video 3

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