LEA Kartenset: BYE-BYE Genderparolen

Mit dem Kartenset "BYE-BYE Genderparolen" sagt der Frauenfond LEA veralteten Rollenbildern den Kampf an und bietet schlagfertige Reaktionen auf 15 stereotypen Aussagen über Frauen und Männer. Das Kartenset kann kostenlos bestellt werden.

Ein wesentliches Ziel des Frauenfonds LEA (Let's Empower Austria) ist es, die Gleichstellung von Frauen und Mädchen in Österreich voranzutreiben. Dazu gehört auch das aktive Aufbrechen von Geschlechterstereotypen und Klischees, die das Leben von Frauen – und von Männern – noch immer viel zu sehr mitbestimmen. Sexistische Aussagen zu Frauen im Sport, in technischen Berufen oder beim Autofahren sind nach wie vor weitverbreitet. Genauso wie Sprüche über Männer in der Kindererziehung oder in Pflegeberufen.

Um gegen solche stereotypen Äußerungen entschieden aufzutreten, hat der Frauenfonds LEA ein Kartenset mit schlagfertigen Antworten herausgegeben. Zu jeder der 15 Aussagen gibt es 3 Reaktionsmöglichkeiten: kontern, ins Gespräch kommen oder Fakten liefern.

Beispiel: "Frauen sind selber schuld, wenn sie weniger verdienen"

Konter:

  • "Nicht die Frauen, die Arbeitgeberinnen und Arbeitsgeber tragen die Verantwortung, gleichwertige Leistung gleichwertig zu bezahlen!"
  • "Mal ernsthaft: Wer sucht sich freiwillig einen schlecht bezahlten Job aus?"
  • "Frauen arbeiten nicht weniger, ihre Arbeit wird weniger honoriert."

Ins Gespräch kommen:

  • "Wusstest du, dass Frauen weniger verdienen, weil Branchen, in denen mehr Frauen arbeiten als Männer, geringer entlohnt werden als männerdominierte Branchen?"
  • "Findest du, die gleiche Arbeit sollte unterschiedlich bezahlt werden, je nachdem, ob ein Mann oder eine Frau sie macht? Warum? Warum nicht?"

Fakten liefern:

  • Traurig, aber wahr: Wie viel eine Person für ihre Arbeit bekommt, hängt nicht nur von ihrer Ausbildung, sondern auch stark vom Geschlecht ab. Studien haben gezeigt: Je mehr Frauen in einem bestimmten Tätigkeitsfeld arbeiten, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Lohnniveau der Branche sinkt.1
  • Frauen haben auch deswegen oft weniger Geld auf dem Konto als Männer, weil sie mehr Teilzeit arbeiten, um sich um Familie, Haushalt und Kinder kümmern zu können. Familiengründung bedeutet für viele Frauen einen Karrierestopp ("child penalty").
  • In Österreich verdienten Frauen im Jahr 2022 in der Privatwirtschaft brutto im Durchschnitt 18,4 Prozent weniger pro Stunde als Männer.2
  • Teilweise gelten heute andere Berufe als "typisch weiblich" oder "typisch männlich" als noch vor der Industrialisierung (vor zirka 200 Jahren). Zu Beginn haben viele Frauen programmiert. Je wichtiger und beliebter die Tätigkeit wurde, umso mehr Männer führten sie aus. Heute wird der IT-Sektor besser bezahlt als je zuvor und als "typisch männlich" gesehen.3

Quellen:
1Wetterer (2002): Arbeitsteilung und Geschlechterkonstruktion. »Gender at Work« in theoretischer und historischer Perspektive. UVK Verlagsgesellschaft: 65. 
2Eurostat: Geschlechtsspezifischer Lohnunterschied ohne Anpassungen 2022, vgl. auch BKA: Einkommen und der Gender Pay Gap 2022 
3Schelander: Gender und IT: Wie Programmieren männlich wurde. In: Deutschlandfunk Kultur, 14. September 2023

Das Kartenset ist für Jugendliche ab 13 Jahren, Lehrkräfte und alle, die Genderparolen etwas entgegensetzen möchten und kann mittels Bestellformular auf der LEA Website kostenlos bestellt werden.

Außerdem stehen das Kartenset, ein Begleitheft mit Übungen und Tipps für den Umgang mit Genderparolen auch zum kostenlosen Download auf der LEA Website zur Verfügung.

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