"Gemeinsam gegen Gewalt" – 2. Gewaltschutzgipfel, Studienpräsentation zu Frauenmorden der letzten 11 Jahre
Der 2. Gewaltschutzgipfel im Innenministerium hat am 23. November die jährliche Initiative "16 Tage gegen Gewalt" für Österreich eingeläutet.
Innenminister Karl Nehammer und Frauenministerin Susanne Raab präsentierten eine Studie zu Frauenmorden der letzten 11 Jahre, 319 Frauenmorde von 2010 bis 2020, die meisten davon, nämlich 43, im Jahr 2019. Zum Großteil waren die Täter überwiegend Männer und jünger als 40 Jahre. In 80 Prozent der Fälle kannte der Täter das Opfer, vielfach aus einer familiären Beziehung.
"Gewalt an Frauen darf in Österreich keinen Platz haben. Wir müssen die Täter mit der vollen Härte des Gesetzes bestrafen und alles tun, damit wir in der Prävention von Gewalt besser werden." (Bundesministerin Susanne Raab anlässlich der Pressekonferenz zum Gewaltschutzgipfel)
Maßnahmen und Informationskampagne gegen Gewalt
Seit dem letzten Gipfel wurden unter anderem
- Schulungsangebote zum Thema Cybergewalt auf den Weg gebracht,
- 4 neue Beratungsstellen für Opfer sexueller Gewalt finanziell abgesichert und aufgestockt,
- Schwerpunkte im Kampf gegen kulturell bedingte Gewaltformen wie Zwangsheirat und weibliche Genitalverstümmelung gesetzt.
Mit dem Gewaltschutzpaket der Regierung in der Höhe von 24,6 Millionen Euro werden die Einrichtungen, die hier tätig sind, gestärkt. Gemeinsam mit dem Innenministerium werden Gewaltschutzzentren mit 5 Millionen Euro unterstützt.
Eine Informationskampagne in Printmedien und öffentlichen Verkehrsmitteln wurde umgesetzt, um Frauen, die sich aus Gewaltbeziehungen befreien wollen, zu stärken und zu informieren.
"Mir ist wichtig, dass jede Frau weiß, dass sie Unterstützung bekommen kann, dass sie einen Zufluchtsort hat, dass Expertinnen und Experten in den Gewaltschutzzentren flächendeckend für sie da sind. Alle Frauen finden in den Gewaltschutzzentren Beraterinnen, mit denen sie über ihr Schicksal sprechen können" (Bundesministerin Susanne Raab anlässlich der Pressekonferenz zum Gewaltschutzgipfel)