Sanierung Volkskundemuseum Wien: Siegerprojekt im Architekturwettbewerb ausgewählt
Beim EU-weiten Architekturwettbewerb wurden 25 Projekte eingereicht – Das Siegerprojekt von Silberpfeil-Architekten aus Wien wurde mit der Generalplanung beauftragt – Baustart ist für 2024 geplant
Das Büro Silberpfeil-Architekten aus Wien hat sich beim Architekturwettbewerb für die Generalsanierung des Volkskundemuseums durchgesetzt. Die Entscheidung hat Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer am 4. Dezember 2023 bekanntgegeben. Insgesamt nahmen 25 Projekte am EU-weiten Wettbewerb für die Generalplanung am Museum im 8. Wiener Gemeindebezirk teil. Die Sanierung des Volkskundemuseums Wien ist Teil des österreichischen EU-Aufbauplan und wird mit insgesamt 25 Millionen Euro gefördert. Der Baustart ist für 2024, die Fertigstellung für 2026 geplant.
Kunst- und Kulturstaatssekretärin Mayer: "Volkskundemuseum wird ein Vorzeigeprojekt"
Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer erklärte dazu: "Das Volkskundemuseum im Palais Schönborn ist ein Baujuwel, das als lebendiger Museumsstandort viel zu lange auf seine Generalsanierung warten musste. Es ist daher großartig, dass wir dieses wichtige Projekt im Rahmen des österreichischen Teils des EU-Wiederaufbauplans verankern konnten." Das Volkskundemuseum werde ein Vorzeigeprojekt im Hinblick auf die Vereinigung von Baukultur, Denkmalschutz und Museumsinnovation und mit der Entscheidung für einen Generalplaner werden die Arbeiten zügig voranschreiten können, so Mayer.
Das Konzept: Visuell und auditiv erlebbar
Wenige Eingriffe in die denkmalgeschützte Substanz, eine flexible und erlebbare Eingangssituation, sowie die Möglichkeit eines mittels fließender Bewegungsmatrix durch das Gebäude mäandernden Besucherstroms: Das sind die wesentlichen Eckpunkte des Siegerprojekts des Büros Silberpfeil-Architekten. Die Besucherinnen und Besucher des Museums sollen zukünftig bereits vor dem Betreten des Museums durch einen "Kultur-Schanigarten" – mit visuellen und auditiven Informationen zu den Inhalten und Aktivitäten des Museums – begrüßt werden. Des Weiteren soll die Fassade und der Eingangsbereich durch eine künstlerisch neues Orientierungs- und Informationssystem gestaltet und durch die Anordnung neuer Sitznischen, eine flexible und erlebbare Eingangssituation geschaffen werden.
Begründung der Auswahlkommission: "Siegerprojekt ist ein überzeugendes Konzept mit gutem Umsetzungspotential"
"Das Projekt zeichnet sich nicht nur durch die Klarheit des Konzepts, das sich von der Fassadenintervention über den Durchgang bis zum Festsaal durchzieht aus, sondern auch durch die Reduktion von definierten Leistungsmengen sowie den Aspekt 'reuse and recycle' anstatt einer Erneuerung von bestehenden Aufbauten. Vor diesem Hintergrund erscheint das Projekt aus ökologischer und ökonomischer Sicht schlüssig. Darüber hinaus ist der im Projekt aufgezeigte Zeitgewinn und die möglichen Kostenoptimierungsmaßnahmen durch geplante vorgezogene Rückbaumaßnahmen bemerkenswert. Das Urteil über das Siegerprojekt ist ein überzeugendes Konzept mit gutem Umsetzungspotential", so die Auswahlkommission über das Siegerprojekt.
Hintergrund: EU-Aufbauplan-Mittel für den österreichischen Kunst- und Kultursektor
Von den insgesamt 3,96 Milliarden Euro an Mitteln, welche Österreich im Rahmen des EU-Aufbauplans bis 2026 zur Verfügung stehen, wird der Kunst- und Kulturbereich mit 66,5 Millionen Euro unterstützt. Neben der Sanierung des Volkskundemuseums ist auch die Renovierung der Praterateliers, ebenfalls in Wien, geplant. Für beide Projekte sind insgesamt rund 35 Millionen Euro vorgesehen.
Zudem werden im Rahmen der Initiative "Klimafitte Kulturbetriebe" ökologische Investitionen mit 15 Millionen Euro gefördert. Des Weiteren ist im Jahr 2022 eine Digitalisierungsoffensive für den Kulturerbesektor gestartet, die mit 16,5 Millionen Euro unterstützt wird.