"Raus aus Öl und Gas": Förderungen für die thermische Sanierung werden 2023 erhöht

Fördersätze steigen von maximal 30 Prozent auf maximal 50 Prozent – Bereits rund 100.000 Anträge und Registrierungen im Rahmen der Sanierungsoffensive – Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: "Jedes gut gedämmte Haus und jede getauschte Heizung ist ein wichtiger Beitrag für unsere Energieunabhängigkeit" 

Gasherd
Foto: CCE/Europäische Union, 2021/Aurore Martignoni

Im Rahmen der bundesweiten Förderungsaktionen "Raus aus Öl und Gas" und der Sanierungsoffensive unter Federführung des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) werden die Förderungen für die thermische Sanierung im Jahr 2023 erhöht. Die Fördersätze steigen von maximal 30 Prozent auf maximal 50 Prozent. Zusätzlich werden die Summen der Sanierungspauschalen des Bundes angehoben und weitere Fördermittel von den jeweiligen Bundesländern bereitgestellt. Die beiden Fördermaßnahmen werden mit insgesamt 208,9 Millionen Euro aus dem österreichischen EU-Aufbauplan finanziert.

Hinweis

Die Anpassung der maximalen Pauschalen für die jeweiligen Maßnahmen teilt sich wie folgt auf:

  • Maßnahme "Einzelbauteilsanierung": Von 2.000 Euro auf 3.000 Euro maximale Pauschale
  • Maßnahme "Teilsanierung 40 Prozent": Von 4.000 Euro auf 6.000 Euro maximale Pauschale
  • Maßnahme "Umfassende Sanierung guter Standard": Von 5.000 Euro auf 9.000 Euro maximale Pauschale
  • Maßnahme "Umfassende Sanierung klimaaktiv": Von 6.000 Euro auf 14.000 Euro maximale Pauschale

Zeitraum zwischen Registrierung und Antragsstellung wird verlängert

Weiterhin gültig ist auch der "Raus aus Gas"-Bonus: Wer seine Gasheizung auf ein modernes, klimafreundliches Heizsystem tauscht, bekommt 9.500 Euro Bundesförderung. Des Weiteren wird der Tausch einer fossilen Ölheizung weiterhin mit 7.500 Euro gefördert und mit zusätzlichen Förderangeboten der Bundesländer angeboten. Ergänzend wird der Zeitraum zwischen Registrierung und Antragsstellung – welche nach dem Einbau des neuen Heizungssystems erfolgt – ab 2023 von bisher 6 auf 12 Monate verlängert, um auf die hohe Nachfrage beziehungsweise auf die zeitweiligen Lieferengpässe bei den Herstellern zu reagieren.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: "Schaffen zusätzlich die Möglichkeiten, jetzt auf klimafreundliche Heizungsalternativen umzusteigen"

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler erklärte dazu: "Jedes gut gedämmte Haus und jede getauschte Heizung ist ein wichtiger Beitrag für unsere Energieunabhängigkeit. Deswegen erhöhen wir die Förderung für die Sanierung deutlich. Mit unserer verbesserten 'Raus aus Gas'-Förderung schaffen wir zusätzlich die Möglichkeiten, jetzt auf klimafreundliche Heizungsalternativen umzusteigen, auch im mehrgeschossigen Wohnbau. Die Gebäudesanierung und der Umstieg auf eine saubere Heizung sind damit einfach und attraktiv wie nie zuvor."

Bilanz 2022: Heizungstausch und thermische Sanierung

Mit Stand 27. Dezember 2022 hat es im Rahmen der Sanierungsoffensive insgesamt 98.138 Anträge und Registrierungen gegeben – davon 80 Prozent für den Heizungstausch von Privatpersonen. Bei der Förderaktion "Raus aus Öl und Gas" sind für Einfamilienhäuser insgesamt 58.782 Anträge und 20.816 Registrierungen verzeichnet worden – weitere 5.665 für den mehrgeschossigen Wohnungsbau. Bei den Förderungen für thermische Gebäudesanierung entfielen 11.556 Anträge und Registrierungen auf Einfamilienhäuser, 455 auf den mehrgeschossigen Wohnbau und 864 auf Betriebe.

Hintergrund: "Raus aus Öl und Gas"

Die bundesweiten Förderungsaktionen "Raus aus Öl und Gas" und die Sanierungsoffensive unterstützen Betriebe und Privatpersonen beim Umstieg von einer fossil betriebenen Raumheizung auf ein nachhaltiges Heizungssystem sowie bei thermischen Gebäudesanierungsmaßnahmen. Die Aktionen sind mit einem Budget von 800 Millionen Euro ausgestattet, davon sind 550 Millionen Euro für den Tausch von Öl- und Gasheizungen vorgesehen. Aus dem österreichischen EU-Aufbauplan werden insgesamt 208,9 Millionen Euro zur Förderung des Austauschs von Öl- und Gasheizungen sowie zur Bekämpfung von Energiearmut beigesteuert. Mit der durch den EU-Aufbauplan geförderten Maßnahme "Raus aus Öl und Gas" sollen mit insgesamt 158,9 Millionen Euro rund 31.800 Kesseltäusche gefördert werden. Damit sollen mindestens 184.000 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden.

Weitere Informationen

Höhere Förderungen für thermische Sanierung 2023, Pressemitteilung des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie