"Quantum Austria"-Projekte: 4. Ausschreibung geöffnet  

In 3 Ausschreibungen bereits 26 Projekte mit insgesamt 75 Millionen Euro Fördervolumen seitens der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützt – 4. Ausschreibung zu "Quantencomputing" von 18. Juli bis 19. August 2024 geöffnet – EU-Aufbauplan-Investitionen in Höhe von 107 Millionen Euro für "Quantum Austria"  

OPTICON-Ausrüstung und -Teleskope aus dem Labor des Royal Observatory of Edinburgh. Auf einem Bildschirm ist eine grüne "Sonne bzw. ein grüner Planet" zu sehen.

3 Ausschreibungen wurden bereits erfolgreich abgewickelt, nun ist die Einreichfrist für die 4. Ausschreibung geöffnet: Von 18. Juli bis 19. August 2024 können Projekte zwecks Förderung durch "Quantum Austria" eingereicht werden. Die Ausschreibung erfolgt im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) aus Mitteln des österreichischen EU-Aufbauplans. Für diese 4. Ausschreibung steht ein indikatives Budget von 5 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Ausschreibung adressiert exzellente, hochrisikoreiche Projekte aus dem Bereich des Quantencomputings, wobei speziell Vorhaben angesprochen werden, die sich mit Forschung und Entwicklung hoch sicherheitsrelevanter Quantenrechner unter Nutzung von Mehrzustandslogiken auseinandersetzen, und fördert Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen.

Wissenschafts- und Forschungsminister Polaschek: Position als führende Forschungsnation in diesem zukunftsträchtigen Bereich weiter stärken

"Mit den zahlreichen geförderten Projekten sind wichtige Schritte in der Umsetzung des BMBWF-Forschungsprogramms ´Quantum Austria´ gelungen. Ich bin überzeugt, dass diese Projekte wesentliche Beiträge zur Weiterentwicklung der hervorragenden Quantenforschung leisten und die Position Österreichs als führende Forschungsnation in diesem zukunftsträchtigen Bereich weiter stärken werden", so Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

"Diese Projekte unterstreichen die bedeutende Rolle, die Österreich in der internationalen Quantenforschung einnimmt. Damit wir diesen Innovationsvorsprung nicht verlieren, ist es entscheidend, den Schritt zur erfolgreichen Anwendung zu schaffen und so die Position Österreichs als ein führender Standort für quantentechnologische Innovationen auch in Zukunft zu sichern", so Henrietta Egerth und Karin Tausz, Geschäftsführerinnen der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG.

In 3 "Quantum Austria"-Ausschreibungen bereits 26 Projekte umgesetzt

Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG, die in erster Linie Projekte der angewandten Forschung unterstützt, konnte seit Beginn des Förderprogrammes "Quantum Austria" in den ersten 3 Ausschreibungen bereits 26 Projekte mit insgesamt 75 Millionen Euro Fördervolumen auf den Weg bringen.

Die im Rahmen der 3. Ausschreibung bewilligten 5 Projekte sind beispielsweise der orientierten Grundlagenforschung zuzuordnen und verfügen über ein Gesamtbudget von 4 Millionen Euro. Sie werden an renommierten Institutionen wie den Universitäten in Innsbruck, Linz und Wien, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie dem Joanneum Research durchgeführt.

Diese 5 geförderten Vorhaben befassen sich mit den folgenden Themenbereichen:

  • Verallgemeinern des Stabilisatorformalismus auf Quantendigits (Qudits):
    Dieses Projekt zielt darauf ab, Hindernisse durch die Verallgemeinerung des Stabilisatorformalismus von 2 auf mehr Dimensionen zu überwinden. Dieser Formalismus stellt die Basis für ein breites Spektrum an zentralen Methoden der Quanteninformationsverarbeitung dar, beispielsweise für Quantenfehlerkorrektur, Verifizierung von Quantensystemen und mess-basiertes Quantencomputing.
  • Sicherheits- und Datenschutzherausforderungen in der Quanteninformatik:
    Ein weiteres Forschungsprojekt adressiert die aufkommenden Sicherheits- und Datenschutzherausforderungen, die etwa mit der rasanten Entwicklung von Quantencomputern und der Verbreitung benutzerinnen- und benutzerfreundlicher Quanten-Cloud-Anwendungen einhergehen. Ziel ist es, Beiträge zum Design sicherer Quantenhardware und zur Sicherheit von Quanten-Cloud-Anwendungen für Endbenutzerinnen und Endbenutzer zu leisten.
  • Vanadium in Siliziumcarbid für Spin-Photon-Verschränkungen:
    In diesem Vorhaben wird Vanadium in Siliziumcarbid als mehrdimensionales System entwickelt und in einen photonischen Mikroresonator aus Silizium integriert, um Spin-Photon Verschränkung zu erzielen. Dies bildet die Grundlage für einen Halbleiter-basierten Quantenrechner mit hervorragender Modularität und Skalierbarkeit.
  • Modulare Quanteninformationsverarbeitung mit Qudits in gefangenen Ionensystemen:
    Dieses Projekt konzentriert sich auf die Entwicklung von Techniken, die eine modulare und großmaßstäbliche Quanteninformationsverarbeitung mit mehrstufigen Systemen (Qudits) in gefangenen Ionensystemen ermöglichen.
  • Quantenversionen von Standardalgorithmen für maschinelles Lernen:
    Ein weiteres Vorhaben zielt darauf ab, Quantenversionen von Standardalgorithmen auf photonische integrierte Schaltkreise für maschinelles Lernen zu entwickeln und zu untersuchen, ob fortschrittliche Quantengeräte die Leistung für reale Anwendungen verbessern können. Das Projekt bietet Einblicke in die Möglichkeiten von Rechenmodellen mit optischen Implementierungen für die Gestaltung zukünftiger, nachhaltigerer Rechenalgorithmen.

Hintergrund: "Quantum Austria" – Förderung der Quantenforschung und Quantentechnologien

Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und finanziert von der Europäischen Union im Rahmen des EU-Aufbauplans setzen der Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung (FWF) und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG) in den Jahren 2021 bis 2026 die Förderinitiative "Quantum Austria" um. Bis 2026 stehen 107 Millionen Euro aus dem EU-Aufbauplan zur Verfügung (Komponente 3 – Wissensbasierter Aufbau).