"Frühe Hilfen": Österreichweite Unterstützungsangebote für Familien

Begleitung und Entlastung für schwangere Personen und Familien mit Kleinkindern im Alter von 0 bis 3 Jahren – Seit 2015 kontinuierlicher Ausbau regionaler "Frühe Hilfen"-Netzwerke – 15 Millionen Euro stehen dafür aus Mitteln des österreichischen EU-Aufbauplans bis 2026 zur Verfügung

Logo "Frühe Hilfen"

"Frühe Hilfen" bezeichnen ein umfassendes Unterstützungsangebot zur Gesundheitsförderung beziehungsweise Hilfestellung in der Schwangerschaft und den ersten Lebensjahren des Kindes und dienen der bedarfsgerechten und niedrigschwelligen Unterstützung von Familien in belastenden Lebenssituationen. Durch die "Frühen Hilfen" soll die elterliche Beziehungs- und Versorgungskompetenz gestärkt werden. Sie bieten Eltern Unterstützung, Beratung und Begleitung. Ziel ist es, jedem Kind eine gesunde Entwicklung und ein gewaltfreies Aufwachsen zu ermöglichen.

Gemeinsame Initiative von Bund, Ländern und Sozialversicherung

Seit 2015 erfolgt in allen österreichischen Bundesländern als gemeinsame Initiative von Bund, Ländern und Sozialversicherung der Auf- beziehungsweise Ausbau regionaler "Frühe Hilfen"-Netzwerke. Im April 2023 bestanden bereits 25 Netzwerke, die insgesamt 64 politische Bezirke umfassen. Damit lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung im Einzugsbereich eines regionalen "Frühe Hilfen"-Netzwerks. Alle Netzwerke berichten über eine hohe Inanspruchnahme. Erwiesenermaßen liegt eine sehr hohe Zufriedenheit der begleiteten Familien mit dem Angebot und ein wahrgenommener Nutzen auf vielen Ebenen vor – die dringend benötigte Unterstützung kommt zielgenau an.

Begleitet wird die österreichweite Umsetzung durch das "Nationale Zentrum Frühe Hilfen", das bundesweite Abstimmung und Vernetzung, Dokumentation und Qualitätssicherung gewährleistet.

Hintergrund: "Frühe Hilfen" im EU-Aufbauplan 

Im Zuge des österreichischen EU-Aufbauplans hat das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) als Projekt die Ausrollung der "Frühen Hilfen" mit Investitionen in der Höhe von insgesamt 15 Millionen Euro eingereicht und bewilligt bekommen (Komponente 4 – Nachhaltiger Aufbau, Investition 4.A.4 des österreichischen EU-Aufbauplans). Damit sollen eine Verbesserung und Ausweitung der Unterstützungsmaßnahmen für alle Schwangeren, Stillenden, deren Kinder und Familien erzielt werden. "Frühe Hilfen" sind präventiv ausgerichtet und werden von Familien freiwillig, unentgeltlich und auf eigenen Wunsch in Anspruch genommen. Familienbegleiterinnen und Familienbegleiter kommen zu den Familien nach Hause – sie hören zu, beantworten Fragen, geben Tipps, leisten Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen und vermitteln im Bedarfsfall weiter zu speziellen Unterstützungsangeboten.

Ziel ist es, im Jahr 2024 ein flächendeckendes Angebot von regionalen "Frühe-Hilfen"-Netzwerken sicherzustellen. Die Mittel stehen für den Auf- und Ausbau von Regionalen "Frühe Hilfen"-Netzwerken bereit und werden den Ländern und der Österreichischen Gesundheitskasse zur Bereitstellung des regionalen Angebots zur Verfügung gestellt.

Folgende Meilensteine gelten als Zielvorgabe:

  • Meilenstein/Ziel 1: Quartal 4/2022 Beauftragung geeigneter Umsetzungsträger in den Bezirken mit der Etablierung;
  • Meilenstein/Ziel 2: Quartal 3/2023 Nationales Angebot ist zu 75 Prozent ausgerollt;
  • Meilenstein/Ziel 3: Quartal 3/2024 Nationales Angebot besteht und ist ausgerollt. 

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