ENIN: Österreichische Post nimmt die ersten 2 E-LKW in Betrieb

Elektrischer Pendelverkehr zwischen Logistikzentrum Wien-Inzersdorf und Flughafen Wien-Schwechat – Österreich stehen aus dem EU-Aufbauplan insgesamt 365 Millionen Euro für die Förderung emissionsfreier Nutzfahrzeuge und deren Infrastruktur zur Verfügung

Von links: Erich Plochberger, Manager Vehicle Sales, Volvo Trucks Österreich, übergibt die Schlüssel für die ersten zwei E-LKW an Peter Umundum, Vorstandsdirektor für Paket & Logistik, Österreichische Post AG
Foto: Österreichische Post AG

Die Österreichische Post hat erstmals 2 E-LKW in Betrieb genommen. Nachdem bereits seit 2011 E-Fahrzeuge in der Zustellung eingesetzt werden, ist nun auch die Transportlogistik elektrisch unterwegs. Die beiden E-LKW pendeln ab sofort zwischen dem Logistikzentrum in Wien-Inzersdorf und dem Flughafen Wien-Schwechat, um internationale Sendungen abzuholen oder anzuliefern. Sie sind speziell foliert und deutlich zu erkennen. Am Standort in Inzersdorf wurden 2 Schnellladestationen für die LKW installiert, zur Aufladung wird ausschließlich Grünstrom aus Österreich verwendet.

Vorstandsdirektor Umundum: "Einsatz der neuen E-LKW und Grünstrom ermöglicht Einsparung direkter CO2-Emissionen im Ausmaß von rund 117 Tonnen pro Jahr"

"Mit dem Einsatz der 2 E-LKW sind wir in der Transportlogistik erstmals elektrisch unterwegs. Durch den Einsatz der neuen E-LKW und mit Grünstrom können wir 2 Dieselfahrzeuge ersetzen und so rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen. Damit machen wir einen ersten Schritt in die Zukunft der Transportlogistik, bleiben aber gleichzeitig technologieoffen, was etwa den Einsatz von 'grünem' Wasserstoff oder E-Fuels auf längeren Strecken betrifft", erklärte Peter Umundum, Vorstandsdirektor für Paket & Logistik der Österreichischen Post AG.

Verglichen mit den Anforderungen der Post im Langstreckenverkehr von mehreren hundert Kilometern am Stück sind Reichweite und Zuladung der verfügbaren LKW noch sehr begrenzt. Im Vorfeld wurden daher Fahrzeugherstellerinnen und Fahrzeughersteller befragt und Tourenprofile auf unterschiedlichen Strecken simuliert, um einen sinnvollen Einsatz dieser neuen Technologie zu ermöglichen. Gemeinsam mit dem "Council für nachhaltige Logistik" (CNL) – 18 CNL-Mitglieder sind österreichische Top-Unternehmen aus der Logistik, dem Handel und der Produktion – wurde auch ein einmonatiger Praxistest eines E-LKW durchgeführt und schließlich der Pendelverkehr zwischen Logistikzentrum und Flughafen als optimale Einsatzmöglichkeit für E-LKW bei der Post gefunden.

ENIN-Programmförderung: Umfangreiche Gesamtinvestitionskosten für E-LKW sowie Ladeinfrastruktur

Die Gesamtinvestitionskosten für die beiden E-LKW inklusive Ladeinfrastruktur belaufen sich auf knapp eine Million Euro. Gefördert wurde die Anschaffung mit Mitteln des Förderprogramms "Emissionsfreie Nutzfahrzeuge und Infrastruktur (ENIN)" im Rahmen des österreichischen EU-Aufbauplans, des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) sowie der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).

Hintergrund: Förderung klimafreundlicher Mobilität durch den österreichischen EU-Aufbauplan

Das Förderprogramm "Emissionsfreie Nutzfahrzeuge und Infrastruktur" unterstützt Unternehmen bei der Flottenumstellung auf nicht-fossil betriebene Nutzfahrzeuge sowie bei der Errichtung der für diese Nutzfahrzeuge erforderlichen Lade- beziehungsweise Betankungsinfrastruktur. Über die "Recovery and Resilience Facility" (RRF – Aufbau und Resilienzfazilität) der Europäischen Union und weiteren nationalen Mitteln stehen Österreich insgesamt 365 Millionen Euro für die Förderung emissionsfreier Nutzfahrzeuge und deren Infrastruktur zur Verfügung (ENIN; Investition der "Komponente 1: Nachhaltiger Aufbau"; Sub-Komponente "1-B Umweltfreundliche Mobilität"). Die 1. bis 3. ENIN-Ausschreibung wird durch Mittel aus dem österreichischen EU-Aufbauplan finanziert, während die 4. bis 8. ENIN Ausschreibung aus nationalen Mitteln finanziert wird. Von 31. Jänner 2024 bis 13. März 2024 war die dritte ENIN-Ausschreibungsrunde geöffnet, in der 6., 7. und 8. ENIN-Ausschreibung für emissionsfreie Nutzfahrzeuge und Infrastruktur stand ein Budget von insgesamt 45 Millionen Euro zur Verfügung. Eine weitere Ausschreibungsrunde startet voraussichtlich Mitte Juli 2024.

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