Donauwärmepumpe in Korneuburg als Meilenstein der Energiewende
Das zukunftsweisende Projekt nutzt Donauwasser und erneuerbaren Strom, um tausende Haushalte nachhaltig zu heizen – CO2-Ausstoß soll erheblich gesenkt werden – Projekt wird mit 3 Millionen Euro aus dem österreichischen EU-Aufbauplan unterstützt
Mit einem zukunftsweisenden Projekt zur Nutzung von Donauwasser betritt Korneuburg neue Wege in der umweltfreundlichen Wärmeversorgung. Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Kommission und des Bundesministeriums für Klimaschutz (BMK) besuchten am 5. Dezember 2024 die Baustelle der Großwärmepumpe in der niederösterreichischen Stadt, die einen weiteren wichtigen Schritt in der regionalen Energiewende markiert. Die neue Technologie soll es ermöglichen, die Fernwärme in Korneuburg insbesondere in den Sommermonaten nahezu emissionsfrei zu erzeugen. Das Projekt "Donauwärmepumpe Korneuburg" wird im Rahmen des österreichischen EU-Aufbauplans mit rund 3 Millionen Euro unterstützt.
“Statt teure Energie zu importieren, setzen wir auf den Ausbau regionaler Ressourcen”
Der niederösterreichische Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf lobte das Projekt als richtungsweisend:
"Der Wärmesektor ist eine zentrale Herausforderung auf dem Weg in die erneuerbare Energiezukunft. Statt teure Energie zu importieren, setzen wir auf den Ausbau regionaler Ressourcen und können damit tausende Haushalte mit heimischer Naturwärme versorgen. Innovation, Hirnschmalz und Tatkraft – so geht Klimaschutz in Niederösterreich."
Die Energieversorgung Niederösterreich (EVN) setzt dabei auf bewährte und innovative Technologien. Wie EVN-Vorstandsdirektor Stefan Stallinger erläuterte, war die Nutzung von Biomasse zur Fernwärme-Erzeugung ein wichtiger Meilenstein auf einem Weg, der vor über 30 Jahren begann. Mit der neuen Wärmepumpe werde dieser konsequent fortgesetzt: "Die Wärmeversorgung von Korneuburg kann künftig über die Sommermonate ausschließlich über die Donauwärmepumpe erfolgen. Die wertvolle Biomasse wird so für die Wintermonate bevorratet", betonte Stallinger.
Einbindung in ein überregionales Naturwärmenetz
Die neue Wärmepumpe ist Teil eines größeren Plans: Das Naturwärmenetz in Korneuburg soll mit den Netzen in der Marktgemeinde Spillern und in der Stadt Stockerau verbunden werden, sodass ein überregionales Netz entsteht. Dieses Konzept erhöht die Effizienz, da Verbrauchsspitzen durch das Zusammenspiel der angeschlossenen Anlagen besser ausgeglichen werden können. Zudem ermöglicht das Netz die Durchführung von Wartungsarbeiten ohne den Einsatz fossiler Gasersatzkessel.
Neben der Großwärmepumpe wird in Korneuburg ein Pufferspeicher mit 230 Kubikmeter Füllmenge errichtet, um die gewonnene Wärme effizient zwischenzuspeichern. Diese soll anschließend in das Naturwärmenetz eingespeist werden. Die technische Infrastruktur wurde bereits durch den Bau eines Mikrotunnels unter der Donau erweitert, der Korneuburg und Klosterneuburg miteinander verbindet. Langfristig plant die EVN weitere innovative Projekte, darunter "Power2Heat-Anlagen", Solarthermie- und Tiefen-Geothermie-Anlagen, um die Wärmeversorgung in Niederösterreich noch nachhaltiger zu gestalten.
Hintergrund: Förderprogramm "Transformation der Wirtschaft"
Das Programm "Transformation der Wirtschaft" im Rahmen des österreichischen EU-Aufbauplans richtet sich an alle Unternehmen aus der produzierenden Wirtschaft, die prozessbedingte Treibhausgasemissionen aufweisen und deren Betriebsstandort beziehungsweise Anlagen sich in Österreich befinden. Bis 2026 stehen insgesamt 100 Millionen Euro an Mitteln aus dem österreichischen EU-Aufbauplan (Subkomponente: 1.D.2 "Transformation der Industrie zur Klimaneutralität") zur Verfügung. Auch umfasst werden jene Unternehmen, die in den Anwendungsbereich des EU-Emissionshandels fallen. Für die eingereichten Maßnahmen müssen Investitionskosten von jeweils mindestens 2,5 Millionen Euro vorliegen. Die maximale Förderung beträgt bis zu 10 Millionen Euro pro eingereichter Maßnahme. Die Auswahl der Projekte erfolgt durch ein kompetitives Ausschreibungsverfahren. Für die Erteilung des Förderzuschlags ist das Verhältnis der beantragten Förderung (Euro) pro eingesparter Tonne Treibhausgasemission (CO2-Äquivalent) ausschlaggebend.
Weitere Informationen
- Umweltfreundliche Donauwärme für Korneuburg, Pressemitteilung der Energieversorgung Niederösterreich (EVN)
- Fotos: Projektbesuch Wärmepumpe EVN in Korneuburg, APA-Fotoservice
- Transformation der Wirtschaft: Geförderte Projekte im Rahmen des österreichischen EU-Aufbauplans, Website des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)